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Einsätze gegen Migranten?: Trump-Regierung soll Militärbasis außerhalb von Chicago beauftragt haben
Trump hatte angekündigt, gegen Kriminalität und illegale Einwanderung in der drittgrößten Stadt der USA vorgehen zu wollen. Dabei soll nun offenbar auch US-Militär zum Einsatz kommen.
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Die Trump-Regierung hat offenbar eine Militärbasis außerhalb von Chicago um Unterstützung bei Operationen der Einwanderungsbehörden gebeten. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, habe das die Basis am Donnerstag mitgeteilt. Das Heimatschutzministerium habe die Marinebasis Great Lakes um „Unterstützung in Form von Einrichtungen, Infrastruktur und anderen logistischen Mitteln“ gebeten, zitiert AP einen Sprecher der Militärbasis.
Trump hatte angekündigt, gegen Kriminalität und illegale Einwanderung in der drittgrößten Stadt der USA vorgehen zu wollen. Auch ein Einsatz der Nationalgarde wie in Washington ist laut Medienberichten bereits geplant. Beamte, die mit der Angelegenheit vertraut sind, sagten laut „Washington Post“, dass ein militärisches Eingreifen in Chicago seit langem geplant sei, möglicherweise in Verbindung mit verstärkten Operationen der Einwanderungsbehörden.
Keine Belege für Anstieg der Kriminalität
Trump macht seit Wochen Stimmung gegen Städte, die von Demokraten regiert werden. Er behauptet, Kriminelle hätten Washington quasi überrannt. Die Hauptstadt bezeichnete er als „Rattenloch“. Belege für einen Anstieg der Kriminalität geben die Statistiken der Polizei nicht her - sie weisen im Gegenteil einen Rückgang aus. Trumps Vorgehen ist hochumstritten und hat Proteste ausgelöst. Auch in Chicago ist der Bürgermeister strikt gegen solche Maßnahmen.
Bundesbehörden wie die Einwanderungsbehörde ICE und andere Einheiten des Heimatschutzministeriums gehen in Washington bereits verstärkt mit Razzien in Wohnvierteln vor, in denen viele Migranten aus Mittel- und Südamerika leben. Videos in sozialen Netzwerken zeigen teils vermummte Beamte, die in nicht gekennzeichneten Fahrzeugen unterwegs sind. In den betroffenen Gemeinden wächst die Angst unter Migranten, ins Visier der Behörden zu geraten. (Tsp, dpa)
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