
© REUTERS/Toya Sarno Jordan
Eltern dürfen nicht an Gerichtsverfahren teilnehmen: Laut UN über 100 Jugendliche bei Protesten in Venezuela festgenommen
Nach der umstrittenen Wahl greift Venezuelas Präsident Maduro hart gegen Demonstranten durch. Die UN äußert Sorge um festgenommene Minderjährige.
Stand:
Im Zuge von Protesten gegen die von Betrugsvorwürfen überschattete Präsidentenwahl in Venezuela sind laut UN auch zahlreiche Minderjährige festgenommen worden. Unter den mindestens 1.260 Festgenommenen seien mehr als 100 Kinder und Jugendliche, berichtete die Unabhängige Internationale Untersuchungskommission der Vereinten Nationen für Venezuela. Eltern dürften die Gerichtsverfahren gegen Minderjährige nicht begleiten.
Viele der Festnahmen seien erfolgt, nachdem die Betroffenen an Protesten teilgenommen oder ihre Meinung in den sozialen Medien geäußert hätten. Die Behörden hätten die Menschen gezielt in ihren Wohnungen aufgesucht.
Von den mindestens 23 Menschen, die der UN zufolge in Zusammenhang mit den Protesten ums Leben kamen, waren demnach 18 junge Männer unter 30 Jahren. Die große Mehrheit von ihnen sei erschossen worden. Die Untersuchungskommission forderte die venezolanische Regierung auf, „die eskalierende Repression“ seit den Wahlen am 28. Juli zu beenden und begangene Menschenrechtsverletzungen aufzuarbeiten.
Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit 2013 regierenden Präsidenten Nicolás Maduro nach der Wahl offiziell zum Wahlsieger erklärt. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Mehrere Länder, darunter die USA, haben González Urrutia ebenfalls als Sieger der Wahl anerkannt. (dpa)
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