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US-Präsident Donald Trump

© imago/UPI Photo/IMAGO/BONNIE CASH

„Völlig unqualifiziert“, „riesiger Lügner“: Scharfe Kritik an Trumps Wahl für Leitung des Statistikamts

Trump ist mit den mauen US-Arbeitsmarktzahlen unzufrieden. Deshalb hatte er die Chefin des Statistikamts kurzerhand gefeuert. Ein neuer und vor allem umstrittener Kandidat ist gefunden.

Stand:

In der Hoffnung, man möge ihm bessere Arbeitsmarktzahlen liefern, hat US-Präsident Donald Trump einen neuen Kandidaten für den Chefposten eines Statistikamtes gefunden. Er habe E.J. Antoni als neuen Leiter des Amtes für Arbeitsmarktstatistik nominiert, teilte Trump auf seiner Plattform Truth Social mit. Antoni solle „sicherstellen“, dass die veröffentlichten Zahlen „EHRLICH und RICHTIG“ seien. Trump spielt damit auf seine haltlose Behauptung an, die bisherige Chefin Erika McEntarfer habe angeblich aus politischer Motivation Zahlen manipuliert. Beweise dafür gibt es nicht.

Antoni arbeitet bislang beim konservativen Thinktank Heritage Foundation und gilt Medienberichten zufolge als Kritiker des Amtes für Arbeitsmarktstatistik. Unter anderem zweifelt er an den Erhebungsmethoden des Amtes. Tatsächlich ist die Kritik an seiner Person aber enorm. Harvard-Ökonom Jason Furman schrieb etwa bei X, Antoni sei „völlig unqualifiziert“, „extrem parteiisch“ und habe „keinerlei relevante Expertise“.

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Der Bloomberg-Kolumnist Matthew Yglesias betonte, dass Antonis Einlassungen zu Wirtschaftsdaten in den vergangenen Jahren „zu den absolut schlechtesten, die es gibt“ gehörten. Er hoffe, dass Antoni lediglich ein „riesiger Lügner“ sei und seine diversen Aussagen nicht „ehrliche Inkompetenz“ zeigen würden.

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Korrigierte Zahlen Grund für Entlassung McEntarfers

Anfang des Monats hatte Trump McEntarfer angesichts überraschend mauer Arbeitsmarktzahlen gefeuert. Der US-Arbeitsmarkt zeigte zu Beginn des Sommers deutliche Anzeichen einer Schwäche. Für den Zeitraum Mai und Juni revidierte das Arbeitsministerium die Zahl der neuen Stellen um insgesamt 258.000 nach unten.

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Korrekturen der Zahlen im Nachgang sind üblich, der Umfang beim vergangenen Mal allerdings nicht. Ökonomen erklären die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten auch mit Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung. Trump hingegen stießen die neuen Zahlen übel auf – so sehr, dass er sich kurzerhand auf die Suche nach einer Neubesetzung begab. Er beklagte ein Komplott gegen sich und gefälschte Zahlen.

In den USA gab es heftige Kritik an der Entlassung McEntarfers - etwa vom früheren Chef des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, William Beach. Er wurde von Trump für den Posten ernannt und bezeichnete die Entlassung seiner Nachfolgerin am Freitag auf X als völlig unbegründet. Dies schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall und untergrabe die statistische Aufgabe des Amtes. (dpa, jmi)

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