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Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte seinen letzten öffentlichen Auftritt am 29. Juni bei einer Demonstration in Sao Paulo.

© REUTERS/Jean Carniel/Archiv

Erbrechen, Schluckauf, Lungenentzündung: Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro streicht alle Termine im Juli

Momentan muss sich Bolsonaro wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs vor Gericht verantworten. Nun kommen gesundheitliche Probleme beim 70-Jährigen hinzu.

Stand:

Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro hat wegen Gesundheitsbeschwerden all seine Termine für Juli abgesagt. Er müsse regelmäßig erbrechen, habe ständig Schluckauf und könne kaum sprechen, erklärte Bolsonaro am Mittwoch (Ortszeit) in einer kurzen Mitteilung, die sein Sohn Flavio im Onlinedienst X veröffentlichte.

Der 70-Jährige hatte sich nach eigenen Angaben in der Nacht zum Mittwoch schlecht gefühlt und war notfallmäßig behandelt worden. Seine Ärzte teilten nun in einer eigenen Erklärung zudem mit, der Ex-Präsident müsse neben den Beschwerden wie Schluckauf auch eine Lungenentzündung vollständig auskurieren.

Bolsonaro war im April am Bauch operiert worden. Die Operation hing mit einem Messerangriff bei einer Wahlkampfveranstaltung im Jahr 2018 zusammen. Ein Mann hatte Bolsonaro attackiert und mit einem Messer am Bauch verletzt. In den vergangenen Jahren musste Bolsonaro deshalb mehrfach operiert werden.

Bolsonaro, ein erklärter Anhänger von US-Präsident Donald Trump, hatte die Präsidentschaftswahl 2018 gewonnen. 2022 kandidierte der rechtsextreme Politiker erneut, verlor in der Stichwahl jedoch gegen seinen linksgerichteten Herausforderer Luiz Inácio Lula da Silva, der am 1. Januar 2023 sein Amt antrat.

Eine Woche später wurde Brasilien von gewaltsamen Ausschreitungen erschüttert, als Bolsonaro-Anhänger den Kongress, den Amtssitz des Präsidenten sowie das Oberste Gericht stürmten und dort stundenlang schwere Verwüstungen anrichteten.

Bolsonaro muss sich deshalb wegen des Vorwurfs des Putschversuchs vor Gericht verantworten. Der Putschversuch scheiterte laut Anklageschrift, weil die Unterstützung durch das Militär fehlte.

Bolsonaro weist jedoch alle Vorwürfe zurück und plant sein politisches Comeback bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr, obwohl er wegen seiner Verurteilung in einem anderen Verfahren gar nicht kandidieren darf. (AFP)

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