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Der Öltanker Evana liegt im Hafen von El Palito in Puerto Cabello vor Anker.

© dpa/MATIAS DELACROIX

Update

„Es fährt unter falscher Flagge“: USA verfolgen offenbar dritten Öltanker vor Venezuela

Was steckt hinter dem Vorgehen der USA gegen Öltanker vor der Küste Venezuelas? Medien berichten von einem weiteren Versuch, ein Schiff unter Kontrolle zu bringen.

Stand:

Nur einen Tag nach der jüngsten Beschlagnahmung eines Öltankers vor der Küste Venezuelas versucht die US-Küstenwache Medienberichten zufolge, einen weiteren Tanker unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die Küstenwache verfolge ein sanktioniertes Schiff, berichteten unter anderem der US-Sender NBC News und das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

NBC News zitierte dabei einen Regierungsbeamten, dass es sich um ein Schiff der sogenannten Schattenflotte handele, mit dem Venezuela Sanktionen umgehen wolle. „Es fährt unter falscher Flagge und unterliegt einer gerichtlichen Anordnung zur Beschlagnahmung“, heißt es weiter.

Gelingt der Küstenwache die Aktion, hätten die USA damit in rund eineinhalb Wochen drei Öltanker aufgebracht – allein an diesem Wochenende wäre es die zweite Beschlagnahmung.

China verurteilt Öltanker-Beschlagnahmung

China übt indessen scharfe Kritik an den USA. Die USA hätten mit dem Aufbringen des für China bestimmten Schiffes das Völkerrecht schwer verletzt, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Lin Jian, am Montag in Peking. Venezuela habe das Recht, Beziehungen zu ⁠anderen Ländern zu unterhalten. Die Volksrepublik lehne alle „einseitigen und illegalen“ Sanktionen ab.

Bei dem am Samstag beschlagnahmten Schiff ‍handelt es sich um den Tanker „Centuries“, der Dokumenten zufolge unter dem falschen Namen „Crag“ fuhr.

Er hatte demnach rund 1,8 Millionen Barrel venezolanisches ​Rohöl der Sorte Merey geladen. Ein Sprecher des US-Präsidialamtes sagte, das „unter falscher Flagge fahrende Schiff“ habe sanktioniertes Öl transportiert und sei Teil der venezolanischen Schattenflotte, mit der Strafmaßnahmen umgangen werden sollen.

Den jüngsten Aktionen war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump vorhergegangen, eine „vollständige und komplette Blockade aller sanktionierter Öltanker auf dem Weg von und nach Venezuela“ zu verhängen.

Er begründete dies damit, dass das südamerikanische Land Öl, Land und andere Vermögenswerte von den USA gestohlen habe – diese müssten zurückgegeben werden.

Der Republikaner warf Venezuelas autoritärem Staatschef Nicolás Maduro zudem vor, „das Öl aus diesen gestohlenen Ölfeldern zur Finanzierung von Drogenterrorismus, Menschenhandel, Mord und Entführungen“ zu nutzen. (dpa/Reuters)

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