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Ex-Vizepräsident sieht Trump als historische Gefahr: US-Republikaner Dick Cheney will für Kamala Harris stimmen
Der 83-Jährige gilt als republikanischer Hardliner. Doch nun warnt er eindringlich vor Donald Trump, dem Kandidaten seiner Partei zur US-Präsidentschaftswahl. Dieser reagiert prompt.
Stand:
Der ehemalige republikanische US-Vizepräsident Dick Cheney will bei der Wahl im November der demokratischen Kandidatin Kamala Harris seine Stimme geben – und nicht seinem Parteikollegen Donald Trump.
„Als Bürger hat jeder von uns die Pflicht, das Land über die Parteilichkeit zu stellen und unsere Verfassung zu verteidigen. Deshalb werde ich meine Stimme für Vizepräsidentin Kamala Harris abgeben“, sagte der 83-Jährige am Freitag (Ortszeit).
„Es hat in der 248-jährigen Geschichte der Nation noch nie eine Person gegeben, die eine größere Gefahr für unsere Republik war als Donald Trump“, erklärte Cheney weiter.
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Cheney war von 2001 bis 2009 die hochumstrittene Nummer zwei unter US-Präsident George W. Bush gewesen. Er galt als Hardliner und eine der zentralen Figuren hinter der US-Invasion im Irak 2003. Bereits im Jahr 2022 hatte er Trump als größte Bedrohung für die USA bezeichnet.
Der für seine erzkonservative Haltung bekannte Cheney verwies in seiner neuerlichen Kritik vor allem auf die Rolle Trumps beim Sturm auf das US-Kapitol in Washington am 6. Januar 2021, als dort der Wahlsieg von Joe Biden offiziell bestätigt werden sollte. Fünf Menschen starben bei den Unruhen. Zuvor hatte Trump in einer Rede seine Anhänger angestachelt. Bis heute hat Trump seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 nicht anerkannt.
Trump bezeichnet Cheney als „irrelevant“
Zuvor hatte bereits Cheneys Tochter, die republikanische Politikerin und vehemente Trump-Kritikerin Liz Cheney, der Demokratin Harris ihre Unterstützung ausgesprochen. „Wegen der Gefahr, die Donald Trump darstellt, werde ich nicht nur nicht für Donald Trump stimmen, sondern ich werde für Kamala Harris stimmen“, sagte die 58-Jährige am Mittwoch in North Carolina.
Trump reagierte am Freitag ungehalten auf die Cheney-Kritik. In einem Social-Media-Beitrag bezeichnete er die Cheneys als „irrelevante RINO“. Mit dem Begriff, der für „Republicans in Name Only“ steht, bezeichnet der republikanische Ex-Präsident Republikaner, die nicht loyal zu ihm sind.
Dick und Liz Cheney reihen sich in eine Reihe republikanischer Politiker ein, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump als Gefahr für die Demokratie ansehen und ihm deshalb ihre Unterstützung verwehren. Dazu zählen prominente Namen wie der Senator Mitt Romney, der unter Trump als Vizepräsident amtierende Mike Pence und oder auch Trumps einstiger Sicherheitsberater John Bolton.
Die US-Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt. Der 78-jährige Trump tritt zum dritten Mal an. Derzeit liefert er sich in den Umfragen vor allem auch in den besonders umkämpften sogenannten Swing States ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vizepräsidentin Harris. (dpa, AFP)
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