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Ein pakistanisches Kampfflugzeug vom Typ F-16 fliegt anlässlich einer Militärparade in Islamabad.

© picture alliance/dpa/Anjum Naveed

Extremisten kündigen Rache an: Taliban melden fast 50 Tote nach pakistanischen Luftangriffen in Afghanistan

Im Osten des Landes starben nach Angaben der Taliban bei Luftangriffen Dutzende – vor allem Frauen und Kinder, so die Islamisten. Islamabad zufolge galten die Attacken jedoch Terroristen.

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In der östlichen afghanischen Provinz Paktika sind nach Angaben der herrschenden Taliban bei pakistanischen Luftangriffen mindestens 46 Menschen getötet worden. Sechs weitere Personen seien verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Bachtar.

Das Verteidigungsministerium der islamistischen Taliban bezeichnete die Angriffe auf der Online-Plattform X als einen „barbarischen Akt“ und eine „eindeutige Aggression, die gegen alle internationalen Grundsätze verstößt“.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Kreisen des pakistanischen Geheimdienstes zielten die Luftschläge auf Rückzugsorte der pakistanischen Taliban (TTP). Unter den Toten sollen sich zahlreiche Kämpfer befinden. Aus pakistanischen Sicherheitskreisen hieß es, die Angriffe hätten „Terroristenverstecken“ jenseits der Grenze gegolten. Bei den Angriffen seien Kampfjets und Drohnen eingesetzt worden.

Das Islamische Emirat wird diesen Akt der Feigheit nicht unwidersprochen lassen.

Erklärung der Taliban

Die Taliban in Afghanistan erklärten hingegen, dass unter den Opfern überwiegend Frauen und Kinder seien und drohten mit Vergeltung. „Das Islamische Emirat wird diesen Akt der Feigheit nicht unwidersprochen lassen. Es betrachtet die Verteidigung seines Territoriums und seiner Souveränität als ein unveräußerliches Recht“, hieß es auf X.

Pakistan sieht sich seit einiger Zeit mit zunehmender Gewalt durch militante Gruppierungen, darunter die pakistanischen Taliban, konfrontiert. Die Regierung in Islamabad wirft den Taliban in Afghanistan vor, der TTP auf ihrem Territorium Schutz zu gewähren. Die Machthaber in Kabul weisen diese Vorwürfe zurück. Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatte Pakistan einen Luftangriff auf afghanisches Gebiet durchgeführt.

Die Angriffe in Pakistan belasten die Beziehung zwischen der pakistanischen Regierung und den Taliban-Machthabern in Kabul. Die Regierung in Islamabad wirft den afghanischen Taliban vor, ausländischen Kämpfern Zuflucht zu bieten und diese ungehindert von Afghanistan aus ihre Angriffe in Pakistan vorbereiten zu lassen.

Die Taliban-Regierung bestreitet dies und hat erklärt, sie werde ausländische Kämpfer aus dem Land verbannen. Doch ein Bericht des UN-Sicherheitsrats vom Juli konstatierte, dass sich bis zu 6500 TTP-Kämpfer in Afghanistan aufhielten. „Die Taliban betrachten die TTP nicht als terroristische Gruppe“, hieß es in dem Report auch. (dpa, AFP)

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