
© Kevin Lamarque / Reuters
Falsch verbunden?: Trump soll versehentlich Ex-Sicherheitsberater angerufen haben
Statt des Gouverneurs von South Carolina hatte Trump offenbar einen ehemaligen Berater und Kritiker am Hörer. Das soll dem US-Präsidenten gar nicht gepasst haben.
Stand:
Nur etwas mehr als ein Jahr war der Drei-Sterne-General H.R. McMaster der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, während dessen erster Amtszeit. Um das Verhältnis der beiden Männer ist es nicht gut bestellt. Da dürfte es McMaster überrascht haben, dass er Anfang März 2025 plötzlich Trump höchstpersönlich am Telefon hatte.
Trump habe den Militär im Ruhestand am 3. März versehentlich angerufen, wie „CBS News“ unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet. Unvermittelt habe Trump auf der anderen Seite des Hörers „Henry ...“ gesagt. Da habe McMaster gewusst, es handele sich um eine Verwechslung. „Herr Präsident, hier ist H.R. McMaster“, soll er erwidert haben.
„Warum zum Teufel“ solle er mit H.R. McMaster sprechen wollen, soll Trump abschätzig gefragt haben, heißt es in dem Bericht. Dann habe er zu einer vernichtenden Kritik an seinem ehemaligen nationalen Sicherheitsberater ausgeholt. Der genaue Wortlaut ist unbekannt. Das Gespräch sei kurz gewesen, heißt es in dem Bericht.
Eigentlich habe Trump Henry McMaster, den republikanischen Gouverneur von South Carolina, anrufen wollen, berichtet „CBS News“ weiter. Unklar ist, wie es zu der Verwechslung kam. Ein Assistent des Präsidenten habe den Anruf getätigt. Doch weder das Weiße Haus noch H.R. (kurz für Herbert Raymond) McMaster hätten sich dazu äußern wollen.
Zur Entlassung McMaster schrieb Trump im März 2018 noch, er sei „sehr dankbar“ für dessen Dienst. Er habe eine „hervorragende Arbeit geleistet“ und werde „immer mein Freund bleiben“, hieß es damals auf Twitter (heute X). Doch Trump und McMaster sollen sich persönlich nie gut verstanden haben.
In seinen 2024 erschienenen Memoiren „At War with Ourselves: My Tour of Duty in the Trump White House“ äußerte sich McMaster unter anderem zu Trumps Verhältnis zum russischen Staatschef Wladimir Putin. Dieser habe „Trumps Ego und Unsicherheiten mit Schmeicheleien ausgenutzt“, heißt es darin.
Nur einen Tag bevor das Telefonat stattgefunden haben soll, bezeichnete Trump seinen ehemaligen Berater auf seiner Onlineplattform Truth Social als „schwachen und völlig unerfahrenen Verlierer“.
McMasters Nachfolger als nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus wurde John Bolton. Auch mit Bolton hat sich Trump inzwischen überworfen. (dak)
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