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„Ganze Befehlskette gescheitert“: Prigoschins Wagner-Söldner ziehen aus Bachmut ab, aber später als geplant
Bislang sollte Bachmut am 1. Juni an die russische Armee übergeben werden, nun ziehen sich die Wagner-Söldner wohl doch erst vier Tage später zurück.
Stand:
Die letzten Söldner der Wagner-Gruppe werden sich ihrem Chef Jewgeni Prigoschin zufolge am 5. Juni aus Bachmut zurückziehen. Bislang war von einer Übergabe an die russische Armee bis zum 1. Juni die Rede.
In einem in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichten Video erklärte Prigoschin, dass alle Stellungen im Frontbereich bis zum kommenden Montag (5. Juni) an Soldaten der regulären russischen Armee übergeben werden sollen.
Angesichts seines 62. Geburtstags zeigte er sich in dem Video mit Wagner-Kämpfern bei einer nächtlichen Schießübung im Trainingslager. Seine Truppen würden zwar von der Gefechtslinie abgezogen, blieben aber weiter im ostukrainischen Gebiet Donezk stationiert, fügte Prigoschin hinzu.
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Wie weit der Positionswechsel tatsächlich vorangeschritten ist, ließ sich unabhängig zunächst nicht überprüfen.
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Abzug aus Bachmut: Wie geht es jetzt weiter?
Etwa einen Monat lang würden sich seine Männer auf Stützpunkten in der russisch-kontrollierten Ukraine ausruhen. „Es war ein hartes Jahr. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht“, so der Wagner-Chef.
Für einen weiteren Einsatz der Wagner-Söldner stellte Prigoschin allerdings Bedingungen. Sie würden nur weiter kämpfen, wenn sie einen eigenen Abschnitt der Front erhielten, der nicht dem Kommando des russischen Militärs unterstünde.
„Wir werden uns nicht daran beteiligen, wenn die ganze Befehlskette gescheitert ist und von Clowns geführt wird, die Menschen zu Hackfleisch machen“, sagt Prigoschin in dem Videomitschnitt aus dem Trainingslager.
Der ukrainische Heereskommandeur Olexander Syrskyj teilte übereinstimmend zu Prigoschins Äußerungen mit, seine Armee habe die Kämpfe an den Flanken von Bachmut eingestellt.
„Die Leitung unserer Gruppierung ergreift geeignete Maßnahmen, um die Kampffähigkeit unserer Einheiten wiederherzustellen und die Absichten des Feindes zu vereiteln“, sagte Syrskyj dem Portal „Ukrajinska Prawda“.
Um das mittlerweile von den russischen Besatzern eroberte, aber von den Ukrainern nicht aufgegebene Bachmut war monatelang erbittert und verlustreich gekämpft worden.
Im Kampf um die völlig zerstörte Stadt, die einst 70.000 Einwohner zählte, traten zudem in den vergangenen Wochen heftige Machtkämpfe innerhalb der russischen Militärführung zutage. So warf Prigoschin immer wieder Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, seine Kämpfer nicht ausreichend mit Munition zu versorgen. (Reuters, dpa)
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