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Walerij Saluschnyj, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, nimmt an einer Gedenkveranstaltung anlässlich des einjährigen Jahrestages des Ukraine-Krieges teil.

© dpa/AP/Ukrainian Presidential Press Office/Uncredited

Update

Granate in Geschenktüte: Assistent des ukrainischen Armeechefs stirbt bei Geburtstagsfeier

Unfall oder Anschlag? Bei seiner Geburtstagsfeier ist der 39-jährige Adjutant des Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj gestorben, weil eine Granate explodierte. Eines seiner Kinder wurde schwer verletzt.

Nach dem Tod des Adjutanten des ukrainischen Oberbefehlshabers bei der Explosion einer Granate hat Innenminister Ihor Klymenko in Kiew von einem Unglücksfall gesprochen.

Gennadiy Chastiakov, der persönliche Assistent des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj, hatte scharfe Granaten zuhause. Das teilte Klymenko am Montag bei Telegram mit. Demnach hatte der Major einige ihm zum Geburtstag geschenkte Granaten seinem Sohn gezeigt.

„Zuerst nahm der Sohn die Munition in die Hand und begann, den Ring zu drehen. Dann nahm der Militärangehörige ihm die Granate weg und zog an dem Ring, was zu einer (...) Explosion führte“, erklärte Klymenko. Das Kind wurde verletzt.

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„Heute ist mein Assistent und naher Freund an seinem Geburtstag im Kreis seiner Verwandten unter tragischen Umständen ums Leben gekommen“, teilte Saluschnyj am Montag bei Telegram mit.

In einem der Geburtstagsgeschenke von Gennadiy Chastiakov sei ein „unbekannter Sprengsatz“ detoniert, hieß es. Der Major hinterlasse seine Frau und vier Kinder.

„Es ist ein unbeschreiblicher Schmerz und ein schwerer Verlust für die Streitkräfte der Ukraine und für mich persönlich“, schrieb Saluschnyj weiter. „Seit Beginn der Invasion war Gennadiy eine verlässliche Stütze für mich und hat sein Leben voll und ganz den Streitkräften der Ukraine und dem Kampf gegen die russische Aggression gewidmet.“

„Tragischer Fall“

In einer Mitteilung der Polizei war zuvor von „unachtsamem Umgang mit Munition“ die Rede gewesen. Dabei war unklar, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelte.

„Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9 Prozent ist dies ein tragischer Fall. Ihm wurde eine Geburtstagsgranate gegeben, von der eine bei unvorsichtigem Umgang explodierte“, hieß es aus ukrainischen Sicherheitskreisen.

Granate in Geschenktüte

Laut einem ukrainischen Medienbericht, sagte die Ehefrau des 39-jährigen Chastiakov, dass die Granate, die in den Händen ihres Mannes explodierte, in einer Geschenktüte war, die er mit nach Hause gebracht hatte. In der Tüte seien eine Flasche Alkohol und Gläser in Form von Granaten gewesen.

Ein Anschlag oder eine Moskauer Spur im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen Ukraine wurden in Kiew ausgeschlossen.

Der Mann, der dem Offizier die verhängnisvollen Granaten geschenkt hatte, wurde demnach bereits identifiziert. Er soll dem Adjutanten eine Flasche Whiskey und sechs Granaten geschenkt haben.

Bei einer Durchsuchung von dessen Arbeitszimmer seien weitere Handgranaten gefunden worden, teilte Innenminister Klymenko weiter mit. Die Ermittlungen dauern an. 

Saluschnyj hatte zuletzt durch Äußerungen beim britischen Magazin „The Economist“ für Schlagzeilen gesorgt, nach denen der ukrainische Verteidigungskampf gegen die russische Invasion zunehmend zu einem Stellungskrieg werde. Für seine detaillierten Ausführungen war der General vom Präsidentenbüro kritisiert worden. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 20 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg. (Tsp, dpa)

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