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Umstrittenes Grenzgebiet: Venezuela und Guyana streiten sich um 160.000 Quadratkilometer großes, dünn besiedeltes Land rund um den Fluss Esequibo.

© AFP/ROBERTO CISNEROS

Grenzstreit zwischen Venezuela und Guyana: Großbritannien stationiert Patrouillenschiff vor guyanischer Küste

Beide Länder beanspruchen die Grenzregion, in der kürzlich Öl und Erdgas gefunden wurden, für sich. Nach den USA stellt sich nun auch das Vereinigte Königreich auf die Seite seiner ehemaligen Kolonie.

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Im Grenzstreit zwischen Venezuela und Guyana stellt sich Großbritannien auf die Seite des ölreichen Dschungel-Staats. Das britische Verteidigungsministerium teilte am Sonntag mit, noch in diesem Monat das Patrouillenschiff „HMS Trent“ der Royal Navy vor Guyana zu stationieren. Es werde den regionalen Verbündeten und Commonwealth-Partner besuchen. Vor zwei Wochen hatten bereits die USA eine Militärübung mit Guyana angekündigt.

Bei dem Streit zwischen Venezuela und Guyana geht es um ein rund 160.000 Quadratkilometer großes, dünn besiedeltes Grenzgebiet rund um den Fluss Esequibo, das größtenteils aus Dschungel besteht.

Zudem geht es um ein Gebiet vor der Küste, in dem große Öl- und Erdgasfunde gemacht wurden. Beide Länder beanspruchen die Regionen für sich. Die Grenze wurde 1899 festgelegt, als Guyana noch Teil des britischen Empires war. Der US-Konzern Exxon Mobil hat Erkundungsbohrungen in Guyana vorgenommen.

Venezuela stimmte in Referendum für Annexion von zwei Dritteln Guyanas

Der Streit hatte sich Anfang Dezember verschärft, als die Bevölkerung Venezuelas nach Regierungsangaben in einem Referendum für die Annexion von zwei Dritteln Guyanas stimmte. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte es Venezuela zuvor verboten, guyanisches Territorium zu annektieren. Im Frühjahr hatte sich der IGH in dem Streit für zuständig erklärt, ein Urteil jedoch erst in Jahren in Aussicht gestellt.

Guyana und Venezuela hatten sich nach dem Referendum darauf geeinigt, auf jegliche Gewaltanwendung zu verzichten und die Spannungen in dem Streit nicht zu verschärfen.

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