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Donald Trump.

© AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Update

„Ihr Land stinkt“: Minutenlange Tirade gegen Somalier – Trump beschimpft Migranten als „Müll“

US-Präsident Donald Trump hat Migranten aus Somalia für unerwünscht erklärt. Im Weißen Haus wütet er gegen die Einwanderer aus dem Land und gegen eine bekannte somalischstämmige US-Politikerin.

Stand:

US-Präsident Donald Trump hat Somalia als miserables Land und aus dem ostafrikanischen Staat stammende Menschen als Müll bezeichnet. „Ich will sie nicht in unserem Land haben. Ich bin ehrlich. Manche sagen vielleicht: ‚Oh, das ist politisch nicht korrekt.‘ Das ist mir egal. Ich will sie nicht in unserem Land haben“, sagte Trump am Ende einer Kabinettssitzung. Die USA könnten den einen oder den anderen Weg einschlagen, „und wir werden den falschen Weg einschlagen, wenn wir weiterhin Müll in unser Land lassen“.

Vergangene Woche hatte Trump bereits behauptet, Flüchtlinge seien heute der Hauptgrund für gesellschaftliche Probleme in den USA – und führte dann den Bundesstaat Minnesota als Beispiel an, der „von Hunderttausenden Flüchtlingen aus Somalia übernommen“ worden sei. Zuvor hatte er öffentlichkeitswirksam das Ende eines Schutzprogramms für Somalier in Minnesota verkündet, unter das aktuellen Statistiken zufolge bloß ein paar Hundert Menschen fallen.

Trump hatte am Freitag (Ortszeit) den vorübergehenden Schutzstatus für Menschen aus Somalia in Minnesota „mit sofortiger Wirkung“ für beendet erklärt. Er warf „somalischen Banden“ vor, US-Bürgern Schaden zuzufügen. „Schickt sie zurück, wo sie herkommen. Es ist vorbei!“, betonte Trump

Hier sehen Sie Trumps Ausfälle gegen Somalia im Video:

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Der Schutzstatus TPS (Temporary Protected Status) bewahrt seine Inhaber vor Abschiebung und gibt ihnen eine Arbeitserlaubnis. Er wird Menschen gewährt, die etwa angesichts von Kriegen oder Naturkatastrophen bei einer Rückkehr in ihre Heimatländer gefährdet wären. Erstmals wurde er Somaliern in den USA 1991 gewährt.

Trump beschimpft auch Kongressabgeordnete

Am Dienstag beschimpfte Trump ausdrücklich auch die somalischstämmige demokratische Kongressabgeordnete Ilhan Omar aus Minnesota. „Ilhan Omar ist Müll. Ihre Freunde sind Müll“, wütete er. Mit seiner Tirade reagierte Trump auch auf einen riesigen Skandal in Minnesota, bei dem einige Dutzend Somalier das Sozialsystem des Bundesstaates unter Führung von Gouverneur Tim Walz um Hunderte Millionen Dollar betrogen haben sollen.

Omar reagierte mit den Worten, Trumps „Besessenheit“ mit ihrer Person sei unheimlich. „Ich hoffe, er bekommt die Hilfe, die er dringend braucht“, schrieb die Demokratin auf der Plattform X. Der somalischstämmige Lokalpolitiker Jamal Osman aus Minnesota erklärte bei einer Pressekonferenz, wegen Trumps Rhetorik hätten viele Familien Angst. Der Präsident sei rassistisch und islamophob, sagte Osman, betonte aber, man werde sich „davon nicht spalten lassen“.

Beweise bleibt der Präsident schuldig

Trump stellt Migranten immer wieder pauschal als gefährliche Kriminelle dar und beleidigt sie rassistisch. Er nutzt dazu auch entmenschlichende Sprache und sagte etwa, sie würden das „Blut unseres Landes vergiften“. Seine jüngsten Attacken gegen Somalier wurden auch in der amerikanischen Presse als ungewöhnlich ausfallend gewertet. Beweise für seine Thesen blieb Trump auch diesmal schuldig.

In US-Medien wurde derweil über bevorstehende Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen somalische Migranten in den Städten Minneapolis und St. Paul in Minnesota spekuliert. Die „New York Times“ berichtete, die Operation richte sich gegen Hunderte Somalier ohne notwendige Aufenthaltspapiere.

In Minnesota leben nach Medienberichten über 60.000 Menschen aus Somalia, die meisten legal. Es ist die größte Gemeinschaft von Somaliern in den USA – und außerhalb des ostafrikanischen Landes, das seit Jahrzehnten von Gewaltkonflikten erschüttert wird. Nach Angaben des Nachrichtenportals „Axios“ lag ihr Bevölkerungsanteil 2023 in dem Bundesstaat bei 1,05 Prozent. (dpa/AFP)

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