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JD Vance attackiert Verbündete : „Europa läuft Gefahr, zivilisatorischen Selbstmord zu begehen“
Trumps Vize erneuert seine Vorwürfe an die Europäer. Er beklagt eine angeblich fehlende Meinungsfreiheit und existenzgefährdende Migrationspolitik. Vor allem Deutschland greift er an.
Stand:
US-Vizepräsident JD Vance hat einmal mehr scharfe Kritik an Europa geübt. „Europa läuft Gefahr, zivilisatorischen Selbstmord zu begehen“, sagte er in einem Interview mit dem Trump-freundlichen US-Sender „Fox News“. Die Europäer seien nicht fähig oder nicht willens, ihre Grenzen zu kontrollieren. Und man sehe, „wie sie beginnen, die Redefreiheit ihrer eigenen Bürger einzuschränken“, warf er ihnen vor.
Beispielhaft ging Trumps Vize auf Deutschland ein. Zwar wolle er, dass die Bundesrepublik blühe, aber Deutschland lasse zu, dass „Millionen Einwanderer“ ins Land kommen. Und das seien insbesondere Menschen, die „kulturell vollkommen unvereinbar mit Deutschland sind“. „Es spielt keine Rolle, was ich von Europa halte, Deutschland wird sich selbst getötet haben“, wagte er eine Prognose.
Zugleich hoffe er, dass die Bundesrepublik das nicht zulassen werde. „Denn ich liebe Deutschland und ich möchte, dass es Deutschland gut geht“, so Vance.
Auf die Frage, ob er mit solchen Aussagen nicht Anti-Amerikanismus in Europa und den Vorwurf, die USA seien arrogant, befeuere, sagte er: „Die einfache Wahrheit ist, wenn wir nach Europa blicken, sehen wir eine großartige Zivilisation und offensichtlich einen großartigen Verbündeten der Vereinigten Staaten. Aber wir sehen auch einige Probleme mit der Redefreiheit, die uns Sorge bereiten.“
Außerdem sehe man, dass die Europäer Dinge an ihren Grenzen täten, die nicht nur für ihre Länder schlecht seien, sondern auch für die USA. „Wie viele der Menschen, die unkontrolliert und ungeprüft nach Europa kommen, schaffen es im Anschluss in die Vereinigten Staaten von Amerika?“
Damit erneuert Vance Vorwürfe, die er Europa bereits Mitte Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz gemacht hatte. Er bezichtigte die Jahrzehnte langen Verbündeten, Meinungsfreiheit und gemeinsame demokratische Grundwerte einzuschränken.
Auch hatte er kritisiert, dass AfD und Linke nicht zur Konferenz eingeladen worden sind und die politische Mitte in Deutschland aufgefordert, sich nicht länger von der AfD abzugrenzen. Mit seiner Rede hatte er eine Welle der Empörung in Europa ausgelöst und klargemacht, dass die USA unter der Trump-Regierung auf Distanz zu ihren langjährigen Partnern gehen. (cz)
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