
© Omar Sanadiki/AP/dpa/Archiv
Kämpfe zwischen Drusen und Sunniten: Dutzende Menschen sterben bei Unruhen in Syrien
Um die gewaltsamen Auseinandersetzungen zu beenden, schickt die Regierung Einsatzkräfte in die Provinz Suwaida. Auslöser der Unruhen soll ein Beduinen-Raubüberfall auf einen jungen Drusen gewesen sein.
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Bei Unruhen in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Bei den Zusammenstößen bewaffneter Gruppen in der südlichen Provinz Suwaida seien mindestens 27 Angehörige der drusischen Minderheit sowie zehn Beduinen getötet worden, berichteten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Aktivisten. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden mindestens 30 Menschen getötet und weitere 100 verletzt. Sicherheitskräfte der Regierung würden dort jetzt direkt eingreifen und für ein Ende der Kämpfe sorgen, teilte das Ministerium am Montag mit.
Anwohner hatten zuvor gesagt, in der Stadt Suwaida im Südwesten Syriens hätten sich bewaffnete Drusen und sunnitische Beduinenstämme bekämpft.
Die Zusammenstöße hätten sich auf das von Beduinenstämmen bewohnte Viertel Maqwas konzentriert, das von bewaffneten drusischen Gruppen eingekreist und später eingenommen worden sei.
Bewaffnete Beduinenstämme wiederum hätten drusische Bereiche am westlichen und nördlichen Stadtrand angegriffen. Suwaida ist die Provinzhauptstadt der überwiegend drusischen Provinz.
Ausgelöst worden seien die Unruhen vor einigen Tagen durch einen Raubüberfall auf einen drusischen Jugendlichen auf der Autobahn zwischen Damaskus und Suwaida.
In Syrien ist die Lage nach dem Sturz des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad durch die islamistische Rebellengruppe HTS im Dezember 2024 fragil. Der HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa ist inzwischen Staatspräsident und hat eine Übergangsregierung ernannt.
Zahlreiche unterschiedliche Gruppen im Land sind noch immer bewaffnet. Viele religiöse Minderheiten sorgen sich daher um ihre Sicherheit, obwohl Scharaa ihren Schutz versprochen hat. (dpa, Reuters)
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