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US-Präsident Donald Trump spricht während einer Kabinettssitzung im Weißen Haus neben US-Verteidigungsminister Pete Hegseth.

© dpa/AP/Julia Demaree Nikhinson

„Kein Problem“: Trump bereit zur Freigabe von Video-Material eines US-Angriffs auf ein Boot in der Karibik

Das US-Militär griff im September ein Boot mit angeblichen Drogenschmugglern an. Zwei Überlebende sollen später getötet worden sein. Der zweite Angriff könnte völkerrechtswidrig gewesen sein.

Stand:

Präsident Donald Trump zeigt sich offen für die Veröffentlichung eines Videos eines US-Angriffs auf ein Boot in der Karibik, bei dem zwei Menschen, die zunächst überlebt hatten, später vom Militär getötet worden sein sollen. Auf die Frage, ob das Verteidigungsministerium bereit sei, das Video des Angriffs zu veröffentlichen, sagte Trump: „Ich weiß nicht, was sie haben, aber was auch immer es ist, wir würden es auf jeden Fall freigeben, kein Problem.“

Das US-Militär griff am 2. September ein Boot an, mit dem angeblich Drogen geschmuggelt wurden. Wenig später soll das Militär bei einem zweiten Angriff auf das Boot unbestätigten Berichten zufolge zwei überlebende Männer getötet haben. Der zweite Angriff könnte laut Experten gegen das Völkerrecht verstoßen haben – die Männer hatten sich der „Washington Post“ zufolge an das Wrack geklammert und stellten keine unmittelbare Bedrohung dar.

Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Dienstag eine direkte Verantwortung für den umstrittenen zweiten Angriff bestritten. Er habe den ersten Angriff auf das Boot in der Karibik Anfang September live verfolgt, sei dann aber zu einem anderen Termin gegangen, sagte Hegseth. „Ich habe persönlich keine Überlebenden gesehen“, sagte Hegseth. Er habe erst ein paar Stunden später erfahren, dass der zuständige Kommandant, Admiral Frank M. Bradley, die Entscheidung getroffen hatte, „zu der er voll und ganz befugt war“.

Dieser Screenshot aus einem Video, das US-Verteidigungsminister Pete Hegseth am 10. November 2025 auf seinem X-Account gepostet hat, zeigt laut Hegseth einen tödlichen Angriff auf ein Schiff, das am 9. November 2025 im östlichen Pazifik Drogen transportierte (Symbolbild).

© AFP PHOTO / US Secretary of Defense Pete Hegseth’s X Account / Handout

Die „New York Times“ berichtete, einer der Überlebenden habe über Funk um Hilfe gerufen. Admiral Bradley habe dann den zweiten Angriff befohlen, bei dem beide Überlebende getötet wurden.

Trump kündigte erneut an, dass es bald nicht nur Angriffe auf Boote von Drogenschmugglern geben werde, sondern auch Einsätze gegen sie an Land. „Sehr bald werden wir damit auch an Land beginnen, denn wir kennen jede Route, wir kennen jedes Haus. Wir wissen, wo sie diesen Mist herstellen. Wir wissen, wo sie alles zusammenbauen“, sagte Trump. Er nannte kein Land, aber er hatte bei früheren Gelegenheiten stets klargemacht, dass er Venezuela unter Präsident Nicolás Maduro für den Drogenhandel verantwortlich macht. (dpa)

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