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Ukrainische Soldaten in Bachmut

© dpa/Libkos

Kiew dämpft Hoffnungen auf Frühjahresoffensive: „Die Erwartungen sind definitiv überhöht, alle möchten den nächsten Sieg“

Mittlerweile sind laut Nato-Generalsekretär 98 Prozent der westlichen Waffenlieferungen in der Ukraine eingetroffen. Kiew dämpft trotzdem die Erwartungen.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat vor zu hohen Erwartungen im In- und Ausland an die geplante Frühjahrsoffensive gewarnt. „Sie sind definitiv überhöht, alle möchten den nächsten Sieg“, sagte der 56-Jährige am Donnerstag in einem Interview für die Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina.

Resnikow erinnerte daran, dass anfänglich nur gehofft wurde, dass das Land irgendwie überlebt. „Doch als die Streitkräfte der Ukraine Erfolge zeigten, begannen alle, an den Sieg zu glauben“, führte der Minister aus. Die Emotionen und Erfolgserwartungen seien daher normal.

Der oberste Militärkommandeur der NATO, General Christopher G. Cavoli, hingegen zeigt sich Berichten der „New York Times“ (NYT) zufolge optimistisch: Über 98 Prozent der Kampffahrzeuge, die westliche Verbündete der Ukraine versprochen hatten, sollen inzwischen im Land eingetroffen sein.  „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Material, das sie brauchen, geliefert haben“ zitiert die „NYT“ General Cavoli. „Die Ukrainer sind in einer guten Position.“ 

Das bestätigt auch der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg: Der Westen habe der Ukraine bereits 230 Panzer und mehr als 1550 gepanzerte Fahrzeuge für den Verteidigungskrieg gegen Russland geliefert. 

Die Artillerie- und Munitionslieferungen der Vereinigten Staaten, Deutschland und weiteren NATO-Verbündeten stünden für eine Gegenoffensive der Ukraine zur Verfügung. Beamte seien außerdem optimistisch, dass die Lieferungen anhalten werden. Das sei eine positive Veränderung: Noch vor zwei Monaten hätten die Lieferungen die Ukraine nur sporadisch erreicht, so dass US-Beamte einen Mangel befürchtet hätten.

Alles in allem sei es nach Einschätzung amerikanischer Beamter trotzdem unwahrscheinlich, dass die Gegenoffensive eine dramatische Wende zugunsten der Ukraine herbeiführen werde, schreibt die „NYT“. (Tsp, dpa)

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