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Wladimir Wladimirowitsch Kara-Mursa (engl. Transkription: Vladimir Vladimirovich Kara-Murza, russ: Владимир Владимирович Кара-Мурза), russischer Oppositioneller, Foto: 02.09.2024 in Berlin

© Hannes Wiedemann für den Tagesspiegel

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Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa im Interview: „Ich war mir sicher, dass sie mich für meine Exekution abholten“

16 Menschen sind es wert, einen Mörder freizulassen, meint der russische Oppositionelle einen Monat nach dem Gefangenenaustausch. Und spricht darüber, wie er die unmenschlichen Haftbedingungen überlebte.

Stand:

Herr Kara-Mursa, Sie sind seit gut einem Monat wieder in Freiheit. Was war Ihr schönstes Erlebnis in dieser Zeit?
Ohne Frage das Wiedersehen mit meiner Familie. Ich war für zwei Jahre und drei Monate im Gefängnis und es war mir nicht gestattet, regelmäßig meine Frau und meine Kinder anzurufen. Nur zweimal konnte ich in dieser Zeit mit ihnen telefonieren. Das ist ein alter Brauch in Russland. Wenn das machthabende Regime Oppositionelle bekämpft, geht es auch immer gegen deren Familien vor. Dieser Beziehungsentzug ist Folter – für die Inhaftierten wie auch die Angehörigen. Er war einer der härtesten Aspekte meiner Haft.

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