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Der Fotojournalist Sai Zaw Thaike wurde in Myanmar zu 20 Jahren Haft und Zwangarbeit verurteilt.

© REUTERS/HANDOUT

Krisenstaat Myanmar: Journalist zu 20 Jahren Haft verurteilt

Im ehemaligen Birma regieren seit 2021 Putschisten. Ein Militärgericht sprach nun den Fotojournalisten Sai Zaw Thaike der Aufwiegelung schuldig.

Stand:

Im Krisenland Myanmar hat ein Militärgericht einen Journalisten zu 20 Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt – die bisher höchste Strafe für einen Medienvertreter seit dem Militärputsch von 2021. Sai Zaw Thaike war wegen angeblicher Falschinformation und Aufwiegelung angeklagt, nachdem er im Mai über die Folgen des verheerenden Zyklons Mocha im schwer betroffenen Rakhine-Staat an Myanmars Westküste berichtet hatte. Dies bestätigte die Nachrichtenseite Myanmar Now, für die der Reporter arbeitete.

Seinem Arbeitgeber zufolge hatte der 40-Jährige während seiner Inhaftierung keinen Rechtsbeistand, und seine Familie durfte ihn seit seiner Festnahme nicht besuchen. Die Gefängnisbehörden verboten demnach auch die Zustellung von Paketen oder Briefen.

Der Chefredakteur von Myanmar Now, Swe Win, sagte: „Diese Verurteilung ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Pressefreiheit unter der Herrschaft der Militärjunta komplett unterdrückt wird, und sie zeigt, welch hohen Preis unabhängige Journalisten in Myanmar für ihre professionelle Arbeit zahlen müssen.“

Myanmars Militär regiert mit harter Hand

Seit dem Putsch und der Entmachtung der früheren Regierungschefin Aung San Suu Kyi regiert die Junta im früheren Birma mit eiserner Faust. Jeder Widerstand wird brutal unterdrückt. Gegner, darunter auch viele Journalisten, werden willkürlich festgenommen. Die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi wurde in einem Schauprozess ebenfalls zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „zutiefst besorgt über die sich verschlechternde politische, humanitäre und menschenrechtliche Situation in Myanmar“. Viele Menschen lebten unter „verzweifelten Bedingungen“, sagte er am Donnerstag beim Gipfeltreffen der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean im indonesischen Jakarta. Er forderte die Generäle auf, alle politischen Gefangenen freizulassen und zur Demokratie zurückzukehren. Die Krise in Myanmar war eines der Hauptthemen auf der Agenda des Gipfels. (dpa)

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