
© AFP/RAUL ARBOLEDA
Menschenrechts-Bericht: UN zählt 92 Massaker in Kolumbien – vor allem in indigenen Gebieten
2022 sind in Kolumbien 116 Menschenrechtsaktivisten ermordet worden, heißt es im Bericht des OHCHR. Auch unter der neuen Regierung gebe es noch keine Besserung der Lage.
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In Kolumbien sind nach UN-Angaben im vergangenen Jahr 92 Massaker verübt worden. Dabei seien 321 Menschen, darunter 21 Kinder, 30 Frauen und 270 Männer, getötet worden, heißt es in dem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Jahresbericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR).
Besonders die Verwaltungsgebiete im Südwesten des lateinamerikanischen Landes, in denen viele Indigene leben, waren von den Gewaltakten betroffen.
23 der Opfer gehörten dem Bericht zufolge einem indigenen Volk an, vier waren Afro-Kolumbianer. Laut OHCHR wurden auch 116 Menschenrechtsaktivisten ermordet, etwas weniger als im Vorjahr, als 145 Tötungen gezählt wurden.
Der Berichtszeitraum umfasst auch die ersten Monate unter der neuen Regierung von Präsident Gustavo Petro. Aus den Zahlen der OHCHR ist bisher keine Änderung der Menschenrechtssituation im Land ersichtlich.
Die Situation habe sich insbesondere für ethnische Minderheiten verschärft, deshalb sei es ein gutes Zeichen, dass die neue Regierung Personen aus dieser Bevölkerungsgruppe in politische Schlüsselpositionen berufen habe, heißt es in dem Bericht. (epd)
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