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Mini-Wahlbeteiligung in Venezuela: Wahlrat spricht Maduros Partei den deutlichen Sieg zu
Seit 2013 herrscht der linksnationalistische Präsident in Venezuela. Nun festigt dessen Partei seine Macht – allerdings boykottierte die Opposition die Wahl. Erstmals wurde auch in der Grenzregion Essequibo gewählt.
Stand:
Zehn Monate nach der umstrittenen Wiederwahl des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro hat dessen Partei bei Parlaments- und Regionalwahlen einen überwältigenden Sieg eingefahren. Die Wahlbeteiligung war allerdings niedrig.
Wie der Nationale Wahlrat (CNE) mitteilte, gewannen Maduros Sozialistische Partei PSUV und ihre Verbündeten bei dem Urnengang am Sonntag 23 von 24 Gouverneursposten und erhielten 82,68 Prozent der Stimmen – und damit die absolute Mehrheit im Parlament.
Nach Angaben des Wahlrats gaben 42 Prozent der Wahlberechtigten in dem krisengeplagten südamerikanischen Land ihre Stimme ab. Die Opposition, die bereits Maduros Wahlsieg im vergangenen Jahr angefochten hatte, hatte zum Boykott des Urnengangs aufgerufen.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten aus Wahllokalen in mehreren Städten, deutlich weniger Menschen gesehen zu haben als noch bei der umstrittenen Präsidentschaftswahl im vergangenen Juli.
Maduro bezeichnete das Ergebnis vor Anhängern in Caracas als „Sieg des Friedens und der Stabilität für ganz Venezuela“. Die Stimmung im Land ist angespannt. Mehr als 400.000 Sicherheitskräfte waren für die Wahl im Einsatz.
Etwas mehr als 21 Millionen Venezolanerinnen und Venezolaner waren aufgerufen, 24 Gouverneure sowie die 285 Mitglieder der Nationalversammlung zu wählen, die seit 2020 weitgehend vom Regierungslager kontrolliert wird. Auch 19 der 23 amtierenden Gouverneure gehören Maduros Sozialistischer Partei an.
Erstmals wurden zudem ein Gouverneur und acht Abgeordnete für die ölreiche Region Essequibo gewählt – ihre Wahl gilt aber als symbolischer Akt. Das Gebiet macht zwei Drittel der Landfläche Guyanas aus, wird jedoch von Venezuela beansprucht.
Der Kandidat der Präsidentenpartei, Neil Villamizar, holte nach offiziellen Angaben fast alle Stimmen – die Wahlbeteiligung lag laut CNE bei 32 Prozent. (AFP)
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