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Justin Trudeau.

© REUTERS/CARLOS OSORIO

Mit herausgestreckter Zunge und Stuhl in der Hand: Trudeau sorgt mit Abgang aus dem kanadischen Parlament für Aufsehen

Seine Zeit als Kanadas Regierungschef und Parteichef der Liberalen ist für Justin Trudeau vorbei. Einen auffälligen Abgang ließ der langjährige Parlamentarier sich nicht nehmen.

Stand:

Mehr als neun Jahre lang hielt sich Justin Trudeau auf dem Stuhl des Regierungschefs von Kanada, als Abgeordneter im Parlament noch deutlich länger. In den kommenden Tagen löst ihn der frühere Chef der kanadischen Zentralbank, Mark Carney, als Premierminister ab.

Der für lange Zeit sehr populäre Trudeau hatte zuletzt zu viel Vertrauen verloren – in seiner eigenen Fraktion, in der viele missmutig darauf blickten, dass unter der Führung des 53-Jährigen der Rückstand auf die Konservativen in den Meinungsumfragen immer größer wurde. Aber auch in der Bevölkerung, in der Trudeau vielen als abgehoben und arrogant gilt. Hinzu kommt, dass die wirtschaftliche Lage nicht wenige unzufrieden stimmt. Inflation, Wohn- und Lebenshaltungskosten – Baustellen gibt es reichlich.

Es war deshalb Trudeau selbst, der entschied, als Parteichef der Liberalen und Premierminister zurückzutreten. Anfang Januar kündigte er an, seinen Hut zu nehmen. Am Montag nahm er aus dem kanadischen Parlament allerdings keinen Hut, sondern seinen Stuhl mit. Dazu streckte er die Zunge heraus, wie ein Fotograf festhielt.

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Im Netz ging das Foto viral, viele Nutzer diskutierten es angeregt. Auf X schrieb jemand: „Trudeau’s Reaktion sagt alles: ,Endlich habe ich ein normales Leben und kann die Natur genießen’.“

„Dieses Bild zeigt mir, dass er mit seinem Job genauso fertig war wie die Mehrheit der Kanadier mit seiner Führung. Niemand sieht so glücklich aus, wenn er eine Position verlässt, die er wirklich genossen hat“, schrieb eine andere Nutzerin. Wieder eine andere befand: „Er klaut den Leuten sogar einen Stuhl.“

Doch um einen Diebstahl handelt es sich nicht. Auch Protest soll die Aktion offenbar nicht ausdrücken. Vielmehr hat es Tradition, dass scheidende Regierungschefs eine Replik ihres Bürostuhls kaufen und mitnehmen dürfen, wie kanadische Medien berichten. Auch wenn es in diesem Fall wohl sein Stuhl im Parlament war. (Tsp)

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