
© REUTERS/Evelyn Hockstein
Mysteriöses Armeetreffen: Hochrangige US-Militärs aus der ganzen Welt reisen zu Sitzung mit Trump und Pentagonchef Hegseth
US-Militärs aus aller Welt reisen am Dienstag auf Einladung von „Kriegsminister“ Pete Hegseth nach Virginia. Auch Trump wird an dem beispiellosen Treffen teilnehmen. Die Sicherheitsbedenken sind groß.
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Rätselhafte Versammlung: US-Präsident Donald Trump und Verteidigungsminister Pete Hegseth kommen am Dienstag mit der US-Militärspitze und hochrangigen Unteroffizieren zusammen. Medienberichten zufolge findet das Treffen auf dem Militärstützpunkt Quantico im US-Bundesstaat Virginia südlich von Washington statt. US-Generale und -Admirale aus der ganzen Welt reisen an, heißt es. Auch aus kritischen Regionen wie dem Nahen Osten und dem Indopazifik.
Wie die „New York Times“ unter Berufung auf Militärbeamte und Historiker berichtet, hat es in den USA nie zuvor ein derart großes Militärtreffen gegeben. Allein schon aus Sicherheitsgründen sei es ebenso ungewöhnlich wie riskant, so viele hochrangige Militärs und den Präsidenten an einem Ort zu versammeln, schreiben US-Medien.
Zugleich ist bislang weitgehend unklar, worum es bei dem Treffen geht. Deshalb sollen Misstrauen und Besorgnis bei den Militärs groß sein.
Offiziell gab es aus dem Pentagon keine Auskunft darüber, was der Anlass ist. Einige Beamte im Verteidigungsministerium sagten der „NY Times“, ihnen sei mitgeteilt worden, dass Hegseth eine Art Motivationsveranstaltung plane. Einem Beamten zufolge wolle Hegseth die Soldaten für eine neue Haltung des Ministeriums und seine Vision für die Zukunft des Militärs begeistern.
Laut „Axios“ plant Hegseth, sein Verständnis eines „Kriegerethos“ darzulegen. Trump, der sich immer wieder als Präsident des „Friedens“ bezeichnet, hatte das Pentagon kürzlich in Kriegsministerium umbenannt. Hegseth hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gesagt, dass „Amerika wieder tödlich werden“ und ein „Kriegerethos“ Einzug ins Militär erhalten müsse.
Direkt nach Amtsantritt hatte Hegseth veranlasst, Transgender-Soldaten aus dem Militär zu entlassen und sämtliche Initiativen für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion eingestellt. Im Mai hatte der Verteidigungsminister deutliche Einschnitte bei der Zahl der aktiven Vier-Sterne-Generäle und Admiräle angekündigt. Unklar ist, ob weitere Kürzungen geplant sind.
Zudem setzt Trump das Militär im Inland in Städten wie Los Angeles oder Washington ein. Inzwischen hat der Präsident auch einen Einsatz der Nationalgarde in Portland angeordnet. Dagegen wehren sich die Stadt und der US-Bundesstaat Oregon juristisch.
Trump: Hegseth soll sich mit „Generälen und Admiralen gut stellen“
Doch, als Trump am Dienstag im Oval Office auf das Treffen angesprochen wurde, schien er laut „NY Times“ zunächst nichts von den Plänen zu wissen. Es sei jedoch gut, dass Hegseth dieses Treffen organisiert habe, sagte er. Später ergänzte er gegenüber Journalisten, dass Hegseth sich „mit Generälen und Admiralen aus aller Welt gut stellen“ solle. „Sie tun so, als wäre das etwas Schlechtes. Ist es nicht schön, dass Menschen aus aller Welt zu uns kommen?“, sagte er Berichten zufolge.
Vonseiten der Demokraten gab es im Vorfeld massive Kritik an Hegseth. „Dieses Treffen würde eine beispiellose Konzentration hochrangiger Militärführer an einem Ort darstellen, nur um Ihnen zuzuhören, wie Sie über Standards und Ethos sprechen, und das zu erheblichen Kosten und mit potenziell schwerwiegenden Auswirkungen auf die Sicherheit“, schrieben die Senatorinnen Tammy Duckworth aus Illinois und Mazie Hirono aus Hawaii in einem Brief an den „Kriegsminister“.
Für eine Regierung, die darauf bedacht sei, Verschwendung zu bekämpfen, sei „dieses abrupte, zeit- und ressourcenintensive Treffen unserer obersten Militärbefehlshaber absurd“, heißt es weiter. (Tsp/AFP)
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