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Dieses Standbild aus einem Body-Cam-Video der Polizei von San Francisco zeigt wie der Verdächtige David DePape (l.) Paul Pelosi am 28. Oktober 2022 angreift.

© AFP/HANDOUT

Nach Angriff auf Pelosis Ehemann: Brutales Videomaterial und Tonaufnahmen veröffentlicht

Drei Monate nach dem Angriff auf Pelosis Ehemann hat die US-Polizei nun Beweismaterialien veröffentlicht. Ein Video zeigt, wie der 82-Jährige mit einem Hammer attackiert wurde.

Ein beklemmender Notruf und verstörende Aufnahmen: Rund drei Monate nach dem Angriff auf den Ehemann der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat die US-Justiz Videos und anderes Material der Polizei veröffentlicht. Ein Video zeigt, wie der Angreifer den 82-jährigen Paul Pelosi im Wohnhaus des Paares in San Francisco mit einem Hammer attackiert.

Rechte hatten zuvor Verschwörungstheorien über den Überfall verbreitet und die Aussagen von Paul Pelosi und der Polizei in Zweifel gezogen. Mehrere Medien hatten die Herausgabe des Materials beantragt.

Pelosis Ehemann war im Oktober wenige Tage vor den US-Kongresswahlen überfallen und schwer verletzt worden. Er musste nach dem Angriff wegen eines Schädelbruchs und ernster Verletzungen am rechten Arm und an den Händen operiert werden.

Der Täter hatte es auf die mächtige Demokratin Pelosi selbst abgesehen, hatte sie bei dem Überfall aber nicht angetroffen. Paul Pelosi wurde Anfang November aus dem Krankenhaus entlassen und hat sich mittlerweile auch wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.

Video zeigt Ringen um die Tatwaffe

Ein am Freitag veröffentlichtes Video zeigt nun, wie Pelosi mit dem Angreifer um einen Hammer ringt. Beide fassen den Hammer an, Pelosi hat in der anderen Hand etwas, das aussieht wie eine Dose. Der Angreifer kann dem 82-Jährigen den Hammer entreißen und schlägt damit brutal auf sein Opfer ein.

Die Polizei greift schließlich ein. Es ist zu sehen, wie Pelosi regungslos am Boden liegt. Die Einsatzkräfte können den Angreifer dann überwältigen.

Das Video kursiert derzeit auf Twitter. ACHTUNG: Es enthält Szenen, die als verstörend empfunden werden können (Link hier).

Notruf von Pelosi veröffentlicht

Auch der zuvor von Pelosi abgesetzte Notruf wurde öffentlich. Darin ist zu hören, wie der 82-Jährige seine Worte bedacht wählt. „Hier ist ein Herr, der auf die Rückkehr meiner Frau wartet. Aber sie wird erst in ein paar Tagen wieder hier sein“, sagt Pelosi etwa. Oder: „Ich habe ein Problem, aber er denkt, alles ist gut.“

Auf einem der veröffentlichten Aufnahmen ist auch zu sehen, wie der Angreifer sich Zutritt zum Haus verschafft und eine Scheibe einschlägt. Nach dem Angriff hatten Rechte ohne Beweise behauptet, der Angreifer sei gar nicht wirklich in das Haus eingebrochen. Einzelne Republikaner nutzten den Überfall für Spott im Wahlkampf.

Ein Screenshot von Sicherheitsvideos der Capitol Police zeigt David DePape vor dem Haus der damaligen Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi am 28. Oktober 2022.
Ein Screenshot von Sicherheitsvideos der Capitol Police zeigt David DePape vor dem Haus der damaligen Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi am 28. Oktober 2022.

© Reuters/Superior Court of California

Dem Täter wird Mord, Einbruch, Misshandlung und Freiheitsberaubung vorgeworfen

Dem Angreifer werden unter anderem versuchter Mord, Einbruch, Misshandlung und Freiheitsberaubung eines älteren Menschen sowie die Bedrohung einer Amtsperson vorgeworfen. Gerichtsunterlagen zufolge hatte der Mann vorgehabt, Nancy Pelosi als Geisel zu nehmen und ihr die Kniescheiben zu brechen.

Er habe die Demokratin in den Rollstuhl zwingen wollen, um anderen Kongress-Abgeordneten zu zeigen, dass ihre „Handlungen Konsequenzen haben“, soll er der Polizei gesagt haben. Er plädierte vor Gericht auf nicht schuldig.

Angreifer: „Ich weiß genau, was ich getan habe“

Im Zuge der Veröffentlichungen wurde nun auch eine minutenlange Tonaufnahme publik, auf der die Polizei den Angreifer nach der Tat befragt. „Ich versuche nicht, damit davonzukommen. Ich weiß genau, was ich getan habe“, ist darauf von dem 42-Jährigen unter anderem zu hören.

Die Demokratin Nancy Pelosi erklärte am Freitag in Washington, sich die Aufnahmen nicht ansehen zu wollen. Über den Zustand ihres Mannes sagte sie: „Er macht Fortschritte, aber es wird mehr Zeit brauchen.“ (dpa)

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