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Nach Entführung aus katholischer Schule: Rund 100 Kinder in Nigeria freigelassen – viele bleiben in Gewalt der Kidnapper
Nach Tagen der Angst endlich Hoffnung: Mehr als 100 Schüler aus Papiri sind frei. Rund 155 Kinder und zwölf Erwachsene werden noch festgehalten – was passiert mit ihnen?
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Rund 100 der aus einer katholischen Schule im Nordwesten Nigerias entführten Kinder sind wieder in Freiheit. Das teilte der Sprecher der Christlichen Vereinigung Nigerias (CAN) im Bundesstaat Niger, Dan Atori, der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Regionalregierung habe CAN informiert, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler freigelassen worden sei. Rund 155 Kinder und zwölf Erwachsene werden demnach weiter von den Entführern festgehalten.
Medienberichten zufolge kamen die Kinder bereits am Sonntag frei, nachdem es Verhandlungen zwischen Behörden und den Entführern gegeben haben soll. Zu den Umständen der Freilassung sowie zur Identität der Kinder konnte Atori keine Angaben machen. Der Gouverneur wolle die Kinder noch am Nachmittag offiziell empfangen.
Überwiegend Grundschüler im Alter unter zwölf Jahren
Bewaffnete, die mutmaßlich einer kriminellen Bande angehörten, hatten Ende November das Internat im Ort Papiri im Bundesstaat Niger überfallen und 303 Kinder sowie 12 Mitarbeitende verschleppt. Bei den meisten Entführten handelte es sich um Grundschulkinder unter zwölf Jahren. Nach Elternangaben waren auch Fünfjährige unter den Entführten. Rund 50 Kinder konnten kurz nach der Entführung fliehen oder wurden auf dem Marsch in den Busch zurückgelassen.
In Nordnigeria kommt es seit Jahren immer wieder zu Massenentführungen aus Schulen, hinter denen sowohl kriminelle Banden als auch dschihadistische Gruppen wie Boko Haram stehen. Mehrere Bundesstaaten im Norden und Zentrum Nigerias haben nach der jüngsten Entführungswelle im November die Schließung einiger oder aller Schulen angeordnet. (dpa)
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