
© dpa/SHAFIULLAH KAKAR
Nach mutmaßlich pakistanischen Luftangriffen: Gefechte an der Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan
Pakistans Armee und die afghanischen Taliban attackieren sich in der Grenzregion. Die Gefechte folgen auf Luftangriffe in der afghanischen Hauptstadt Kabul diese Woche.
Stand:
Zwischen den Nachbarstaaten Afghanistan und Pakistan ist es nach mutmaßlich pakistanischen Luftangriffen zu heftigen Gefechten an der Grenze gekommen.
Das Verteidigungsministerium der in Afghanistan herrschenden Taliban sprach auf der Online-Plattform X von Angriffen auf pakistanische Grenzsoldaten, die um Mitternacht (Ortszeit) eingestellt worden seien. Die Attacken seien eine Reaktion auf „wiederholte Angriffe auf die Souveränität Afghanistans durch das pakistanische Militär“.
Daraufhin habe die pakistanische Armee die Gegenseite mit Artillerie beschossen, berichtete die pakistanische Zeitung „Dawn“. Offizielle Angaben zu Toten oder Verletzten gab es zunächst nicht. Der afghanische Nachrichtensender Tolonews sprach allerdings von zwölf getöteten pakistanischen Soldaten. Die afghanischen Taliban teilten mit, sie hätten drei pakistanische Grenzposten erobert. Die Grenze erstreckt sich über rund 2600 Kilometer.
Berichten zufolge war die afghanische Hauptstadt Kabul am späten Donnerstagabend Ziel von Luftangriffen geworden. Pakistan hat Berichte über eine Verwicklung weder offiziell bestätigt noch zurückgewiesen. Pakistanische Geheimdienstkreise teilten der Deutschen Presse-Agentur mit, die Angriffe hätten Noor Wali Mehsud gegolten, dem Kopf der pakistanischen Taliban (TTP).
Die jüngsten Gefechte sind Ausdruck wachsender Spannungen zwischen Islamabad und Kabul. Pakistan hat seit einer Weile mit zunehmender Gewalt durch die TTP zu kämpfen und wirft den Taliban im Nachbarland vor, Kämpfern auf ihrem Boden Schutz zu gewähren. Die Machthaber in Kabul weisen die Vorwürfe zurück. (dpa, Reuters)
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