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Präsident Donald Trump spricht mit Reportern, während Richard Grenell, Präsident des Kennedy Center Board of Trustees, ihm bei seinem Besuch des John F. Kennedy Center for the Performing Arts zuhört.

© dpa/Uncredited

Nach Rassismus-Vorwurf gegen Charlie Kirk: Trump-Vertrauter Grenell fordert Visum-Entzug für ZDF-Korrespondenten Theveßen

Der Korrespondent für die USA des ZDF, Elmar Theveßen, steht wegen Aussagen über den ermordeten Charlie Kirk in der Kritik. Auch der US-Vizeaußenminister reagiert auf den Fall.

Stand:

Nach dem tödlichen Attentat auf US-Aktivisten und Influencer Charlie Kirk sehen viele seiner Anhänger in ihm einen „Märtyrer“ – und entrüsten sich über Menschen, die den Ultrarechten und sein Wirken kritisch oder gar abfällig kommentieren. Im Internet läuft eine regelrechte Kampagne: Rechte Politiker und Meinungsmacher in den USA rufen ihre Mitbürger dazu auf, kritische Online-Beiträge über Kirk öffentlich anzuprangern und auf die Entlassung der Autoren hinzuwirken.

Auch Mitglieder von Donald Trumps Regierung rufen dazu auf, gemeinsam gegen aus ihrer Sicht ungebührliche Kommentare über Kirk vorzugehen. Verteidigungsminister Pete Hegseth beispielsweise wies die Mitglieder des Militärs an, entsprechende Äußerungen von Kollegen zu melden.

Auch US-Vizeaußenminister Christopher Landau nimmt insbesondere in den USA lebende Ausländer ins Visier, die im Zusammenhang mit Kirks Tod „Gewalt und Hass verherrlichen“. „Ich bin angewidert, dass in den sozialen Medien manche den Vorfall preisen, rechtfertigen oder herunterspielen, und habe unser konsularisches Personal angewiesen, angemessene Schritte einzuleiten“, schrieb Landau im Onlinedienst X. „Bitte weisen Sie mich auf solche Kommentare hin, damit das State Department das amerikanische Volk schützen kann.“

Genau das hat jetzt der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, getan. Er forderte auf „X“, dass das Visum des ZDF-Chefkorrespondenten in den USA, Elmar Theveßen, entzogen wird. Grenell verweist dabei unter anderem auf einen Beitrag von Theveßen, in dem der Journalist Trumps Vizestabschef unterstellt, Ansichten zu haben, die aus der Ideologie des Dritten Reiches kommen.

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Theveßen war zuvor in die Kritik geraten, weil er bei einem Auftritt in der Talksendung von Markus Lanz am Donnerstag über den ermordeten Kirk gesagt hatte, dass dieser unter anderem die Steinigung von Homosexuellen gefordert habe – eine Aussage, die Kirk oft zugeschrieben wird, aber so nicht gefallen ist. Kirk wies lediglich darauf hin, dass es entsprechende Stellen in der Bibel gebe.

„Da sind rassistische Äußerungen, da sind minderheitsfeindliche Äußerungen, er gehört zu den Rechtsradikalen in den USA“, hatte Theveßen weiter bei Lanz über Kirk gesagt. Die Beispiele, die der Journalist brachte, waren aber teilweise aus dem Zusammenhang gerissen. Das ZDF hatte sich nach Kritik an den Aussagen von Theveßen entschuldigt, Theveßen bedauere, dass er an dieser Stelle nicht ausführlicher gewesen sei, hieß es von dem Sender.

Ob das US-Außenministerium derzeit tatsächlich überlegt, das Visum für Theveßen zurückzuziehen, ist unklar. Landau reagierte auf den Aufruf von Grenell nur mit einem Bild.

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Es zeigt einen Stempel, den Landau seit einigen Tagen häufiger auf X verwendet, mit den spanischen Worten „El Quitavisas“ (zu Deutsch ungefähr der „Visaentzieher“). Das Wort wurde in Internetmemes schon häufiger für US-Diplomaten verwendet, die Visa nicht erteilen oder entziehen.

Grenell ist aktuell Sondergesandter für Sondermissionen unter Trump. Im Februar wurde er zusätzlich zum Interims-Präsidenten des Kennedy Centers, einer der wichtigsten Kultureinrichtungen der USA, ernannt. Trump erklärte zuletzt, dass er „anti-amerikanische“ Tendenzen in Kultureinrichtungen bekämpfen wolle. (ben)

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