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Neuer UN-Bericht: UN: Jakarta jetzt bevölkerungsreichste Stadt der Welt
Urbanisierung sei die „treibende Kraft unserer Zeit“, sagen die UN - und legen neue Daten dazu vor. Mancherorts auf der Erde wachsen neue Riesenstädte - in Deutschland sieht es anders aus.
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Die indonesische Hauptstadt Jakarta ist einem neuen UN-Bericht zufolge mit fast 42 Millionen Einwohnern inzwischen die bevölkerungsreichste Metropole der Welt. Dahinter folgen Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch, mit fast 40 Millionen Einwohnern und die japanische Hauptstadt Tokio mit 33 Millionen, wie es in dem Bericht der für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten zuständigen Abteilung der Vereinten Nationen in New York heißt.
Die Zahl solcher „Megastädte“ - städtischer Regionen mit mindestens zehn Millionen Bewohnern - habe sich seit 1975 vervierfacht, von acht auf 33. Mehr als die Hälfte davon (19) liegen in Asien. Unter den zehn bevölkerungsreichsten sei die ägyptische Hauptstadt Kairo die einzige, die nicht in Asien liege.
Bis 2050 noch vier weitere „Megastädte“
Die Autoren und Autorinnen des Berichts erwarten, dass bis 2050 noch vier weitere Städte die zehn-Millionen-Einwohner-Marke überschreiten werden: Addis Abeba in Äthiopien, Daressalam in Tansania, Kuala Lumpur in Malaysia und Hajipur in Indien. In einigen Städten nehme die Bevölkerung allerdings auch ab - etwa in Mexiko City oder im chinesischen Chengdu.
Insgesamt lebten inzwischen 45 Prozent der globalen Bevölkerung von 8,2 Milliarden Menschen in Städten, heißt es in dem Bericht. 1950 seien es nur 20 Prozent der damaligen Weltbevölkerung gewesen. Bis 2050 werde wohl zwei Drittel des Bevölkerungswachstums in Städten stattfinden, sagen die Autoren des Berichts voraus. Als Stadt zählt ein Ort den Angaben nach, wenn mindestens 50.000 Menschen dort wohnen.
Zahl der Städte weltweit seit 1975 verdoppelt - und wächst weiter
Die Zahl der Städte weltweit habe sich zwischen 1975 und 2025 mehr als verdoppelt - auf rund 12.000. Bis 2050 werde es wohl mehr als 15.000 Städte auf der Welt geben. Dabei wüchsen die kleineren und mittelgroßen Städte noch schneller als die „Megastädte“ und schon jetzt lebten dort insgesamt mehr Menschen. Von den derzeit existierenden rund 12.000 Städten hätten 96 Prozent weniger als eine Million Einwohner.
In 71 Ländern der Erde bleibe die Ortschaft - eine Einheit mit mindestens 5.000 Einwohnern und mindestens 300 Menschen pro Quadratkilometer - die am meisten verbreitete Art der Besiedlung, darunter Deutschland, Indien und die USA. Die Zahl der Länder, in denen die Menschen hauptsächlich ländlich wohnen, sei seit 1975 von 116 auf 62 gesunken und werde bis 2050 wohl weiter abnehmen auf 44. Dazu zählen derzeit noch unter anderem Österreich, Finnland, Rumänien sowie Mosambik und die Zentralafrikanische Republik.
Die Urbanisierung sei die „treibende Kraft unserer Zeit“, sagte der zuständige UN-Untergeneralsekretär Li Junhua. Wenn diese inklusiv und strategisch organisiert werde, könnten sich daraus Chancen für den Kampf gegen den Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliches Wachstum ergeben.
© dpa-infocom, dpa:251118-930-310231/1
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