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Die südkoreanische Flagge.

© imago/UPI Photo/IMAGO/THOMAS MARESCA

Niedrigster Wert im weltweiten Vergleich: Geburtenrate in Südkorea ist erstmals seit neun Jahren gestiegen

Südkorea ist stark vom demografischen Wandel geprägt. 2024 konnte im Land mit der weltweit niedrigsten Geburtenrate erstmalig wieder ein Anstieg verzeichnet werden. Experten nennen dafür vor allem einen Grund.

Stand:

In Südkorea ist die Geburtenrate erstmals seit neun Jahren wieder leicht gestiegen. Die südkoreanische Statistikbehörde hat laut vorläufigen Daten im Vorjahr 238.300 Geburten registriert, was einen Anstieg von 3,6 Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt.

Insgesamt ist die Fruchtbarkeitsrate in Südkorea mit einem Wert von 0,75 jedoch weiterhin die niedrigste weltweit. Der statistische Kennwert gibt an, wie viele Kinder eine Frau durchschnittlich auf die Welt bringt.

Der Grund für den aktuellen Anstieg der Geburten wird von Experten mit einem post-pandemischen Anstieg an Hochzeiten begründet. Nach dem Aufheben der Corona-Restriktionen, die das soziale Leben beeinträchtigt hatten, ist die Anzahl an Hochzeiten einmalig deutlich angestiegen.

Da außereheliche Kinder in der konservativen Gesellschaft Südkoreas nach wie vor stigmatisiert werden, gelten Hochzeiten als vorrangiger Frühindikator für Veränderungen der Geburtenziffer.

Bereits seit 2018 ist Südkorea das einzige Land innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), in dem die Fruchtbarkeitsrate unter 1 gesunken ist. Eine Bevölkerung ohne Zuwachs von Migration müsste einen Schwellenwert von 2,1 erzielen, um nicht zu schrumpfen.

Als Gründe für den rasant voranschreitenden demografischen Wandel in Südkorea werden unter anderem die hohen Lebenshaltungskosten, lange Arbeitszeiten sowie rudimentär entwickelte Infrastruktur zur Kinderversorgung angeführt.

Im Vorjahr rief der mittlerweile suspendierte Präsident Yoon Suk Yeol eine „demografische Krise“ aus und versprach, mit finanziellen Anreizen und politischen Maßnahmen die Geburtenrate wieder zu steigern. (dpa)

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