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Eine überflutete Straße im kalifornischen Gilroy

© dpa/Dai Sugano

Promis zu Evakuierung aufgefordert: Mindestens zwölf Tote nach heftigen Niederschlägen in Kalifornien

In der US-Kleinstadt Montecito soll es am Dienstag besonders stark regnen. Dort leben zahlreiche Prominente, darunter der britische Prinz Harry und Meghan Markle.

Im US-Bundesstaat Kalifornien sind infolge von seit Tagen anhaltenden heftigen Niederschlägen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Am Montag (Ortszeit) wurden die Einwohner der bei Prominenten beliebten Kleinstadt Montecito wegen drohender Schlamm- und Gerölllawinen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.

In Montecito wohnen unter anderem der britische Prinz Harry und dessen Frau Meghan Markle. Für die kommenden Tage rechnete der US-Wetterdienst NWS mit „zusätzlichen schweren Regenfällen“, die zu Überflutungen und Erdrutschen führen könnten.

Alleine im Verlauf des Montags sollten dem NWS zufolge in den Küstenregionen Zentralkaliforniens bis zu 130 Millimeter Regen fallen. Dort und im Süden des Bundesstaats werden für Dienstag zudem weitere Niederschläge erwartet, in den Bergen der Sierra Nevada wird mit Neuschnee und Schneehöhen von bis zu 1,80 Meter gerechnet.

Am Montag waren mehr als 100.000 kalifornische Haushalte ohne Strom. Die US-Regierung in Washington rief auf Anfrage von Gouverneur Newsom die Katastrophenlage für Kalifornien aus.

200 Millimeter Regen in 24 Stunden erwartet

Seit Ende Dezember wird der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA von heftigem Regen, starken Winden und Überschwemmungen heimgesucht. Viele Bäche und Flüsse sind über die Ufer getreten, Straßen in den am schwersten betroffenen Regionen sind teilweise unbefahrbar.

Im bei US-Promis beliebten Ort Montecito sollten binnen 24 Stunden sogar 200 Millimeter Regen fallen - auf hügeliges Gelände, das bereits von wochenlangen Regengüssen aufgeweicht ist.

Sturzbach in Montecito

© Reuters/Craig

Die Behörden riefen die Bewohner der Stadt - in der neben Prinz Harry und Meghan Markle US-Stars wie Talkshow-Legende Oprah Winfrey und Hollywood-Schauspielerin Jennifer Aniston leben - auf einer staatlichen Website auf, Montecito aufgrund der sich „schnell entwickelnden“ Lage „sofort“ zu verlassen.

Die ehemalige Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video von einem reißenden Strom. „Das ist verrückt“, sagte sie ihren Followern. „Dieser Bach neben unserem Haus fließt nie. Er ist jetzt wahrscheinlich etwa einen Meter hoch und wird noch um einen halben Meter weiter ansteigen.“

Zunächst war unklar, wie viele der Bewohner der Stadt, zu denen auch Schauspielerin Gwyneth Paltrow und Sängerin Katie Perry gehören, dem Evakuierungsaufruf der Behörden Folge leisteten.

Montecito ist aufgrund ausgedehnter Vegetationsbrände in den Jahren 2017 und 2018 besonders von Erdrutschen gefährdet. Üppige Niederschläge sind im kalifornischen Winter eigentlich nicht unüblich. Kalifornien leidet aber seit mehr als zwei Jahrzehnten unter einer anhaltenden Dürre, die unter anderem ausgedehnte Wald- und Buschbränden begünstigt hat.

Wo die Vegetation durch Feuer vernichtet wurde, können heftige Regenfälle kaum im Boden versickern - was wiederum Erdrutsche begünstigt. Für die Trockenheit in Kalifornien sind die Niederschläge zudem noch lange keine echte Abhilfe: Wissenschaftlern wären mehrere Jahre mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen nötig, um die kalifornischen Wasserreserven wieder auf ein zufriedenstellendes Niveau zu bringen. (AFP, dpa)

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