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Paul Ingrassia trifft ein, bevor Trump während einer Sommersoiree auf dem South Lawn des Weißen Hauses spricht.

© dpa/Alex Brandon

Sympathien für Nazi-Ideologie?: Trump-Kandidat für Behördenposten zieht sich nach aufgeflogenen Republikaner-Chats zurück

Eigentlich sollte Paul Ingrassia als Chefaufseher künftig Whistleblower schützen. Doch kurz vor seiner geplanten Ernennung bremst ein heikler Medienbericht Donald Trumps Wunschkandidaten aus.

Stand:

Ein wegen angeblicher Sympathien für Nazi-Ideologie in die Kritik geratener Kandidat für die Führung einer unabhängigen US-Bundesbehörde zum Schutz von Whistleblowern soll das Spitzenamt nun doch nicht übernehmen.

Paul Ingrassia, der von US-Präsident Donald Trump für den Posten nominiert worden war, schrieb am Dienstagabend (Ortszeit) auf der Plattform X, dass er sich von der für diesen Donnerstag im Senat geplanten Anhörung zu seiner Bestätigung für den Posten zurückziehe. Als Grund führte Ingrassia an, er verfüge „aktuell leider nicht über genügend Stimmen der Republikaner“.

Aus dem Post ging nicht eindeutig hervor, ob er seine Kandidatur gänzlich zurückgezogen hat. Die Portale „Axios“ und „Politico“ berichteten allerdings jeweils unter Berufung auf einen Beamten des Weißen Hauses, dass Ingrassia nicht mehr der Regierungskandidat für das Amt sei.

Ingrassia hätte eigentlich das „Office of Special Counsel“ leiten sollen – eine unabhängige Bundesbehörde, die Whistleblower im öffentlichen Dienst schützt. Doch „Politico“ hatte am Montag mit einem Bericht für Aufsehen gesorgt, laut dem der 30-Jährige sich in einer Chatgruppe junger Republikaner selbst als jemanden mit „Nazi-Tendenzen“ bezeichnet hat.

Zudem soll er dort gesagt haben, dass der Feiertag zum Gedenken an den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King in die „Hölle“ gehöre. Ingrassias Anwalt sagte laut „Politico“, dass die Texte entweder manipuliert worden sein könnten oder aus dem Zusammenhang gerissen seien.

Nicht nur ein Spitzendemokrat hoffte auf Rückzug der Nominierung

Der Vorsitzende der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, hatte Trump nach Veröffentlichung des Berichts aufgefordert, die Nominierung des umstrittenen Kandidaten zurückzuziehen. Er nannte Ingrassias Äußerungen „gefährlich“ und forderte, er dürfe „niemals wieder eine Führungsposition innerhalb der Republikanischen Partei oder der Regierung bekleiden“.

Auch Schumers republikanischer Gegenpart im Senat, John Thune, äußerte laut US-Medien die Hoffnung, dass das Weiße Haus Ingrassias Nominierung zurückzieht. (dpa)

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