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US-Präsident Donald Trump gestikuliert bei der Unterzeichnung einiger Dekrete in Washington.

© REUTERS/Carlos Barria

Update

„Eine linksradikale Trump-Hasserin“: US-Präsident fordert nach Gottesdienst Entschuldigung von Bischöfin Budde

Die Bischöfin von Washington geht in den sozialen Medien viral. Bei einem Gottesdienst, dem Trump beiwohnt, bittet sie ihn um Erbarmen mit Migranten und queeren Menschen. Trump reagiert prompt.

Stand:

Nach einer Predigt, in der eine anglikanische Bischöfin Kritik an den Plänen von US-Präsident Donald Trump äußerte, hat dieser die Geistliche mit scharfen Worten angegriffen.

Der Ton der Bischöfin sei „fies“ gewesen, ihre Aussagen „unangemessen“ und der Gottesdienst „sehr langweilig und uninspiriert“, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. „Sie ist nicht sehr gut in ihrem Job! Sie und ihre Kirche schulden der Öffentlichkeit eine Entschuldigung“, hieß es weiter. Er warf der Geistlichen zudem vor, eine Trump-Hasserin zu sein.

Bischöfin ermahnt Trump bei Gottesdienst zu mehr Mitgefühl

Die anglikanische Bischöfin von Washington, Mariann Edgar Budde, hatte am Dienstag den Gottesdienst nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump zum Anlass genommen, dem Republikaner ins Gewissen zu reden.

Zum Ende ihrer Predigt in der National Cathedral wandte sich die Geistliche der christlichen Episkopalkirche direkt an Trump: „Im Namen unseres Gottes bitte ich Sie, dass Sie sich der Menschen in unserem Land erbarmen, die jetzt Angst haben.“

Es gebe „schwule, lesbische und transsexuelle Kinder in demokratischen, republikanischen und unabhängigen Familien. Manche fürchten um ihr Leben“, sagte die Bischöfin zu Trump, der mit seiner Frau Melania sowie Vizepräsident JD Vance und dessen Frau Usha dem Gottesdienst beiwohnte.

Die Erntehelfer und Reinigungskräfte, die Arbeiterinnen und Arbeiter in Geflügelfarmen und Fleischverarbeitungsbetrieben, in Restaurants und Krankenhäusern seien „vielleicht keine Staatsbürger oder haben nicht die richtigen Papiere, aber die große Mehrheit der Einwanderer ist nicht kriminell“.

Budde bat Trump überdies um Mitgefühl für die Menschen, „deren Kinder befürchten, dass ihnen ihre Eltern weggenommen werden“, und um Aufnahme von Menschen, „die vor Krieg und Verfolgung in ihren Heimatländern fliehen“.

Manche fürchten um ihr Leben.

Bischöfin Mariann Edgar Budde

Trump kündigte Massenabschiebungen an

Trump hatte seine zweite Amtszeit als US-Präsident am Montag angetreten. In seiner Antrittsrede kündigte er an, nun „Millionen und Abermillionen krimineller Ausländer“ abschieben zu lassen. Später erließ er Dekrete, um die geplante Massenabschiebung von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis in Gang zu setzen.

Die Bischöfin Mariann Edgar Budde hält eine Rede.

© REUTERS/KEVIN LAMARQUE

Auch beendete er zahlreiche Programme zur Förderung von Diversität, indem er dutzende Verfügungen seines Vorgängers Joe Biden annullierte.

Die Programme zielten darauf ab, Vielfalt und Gleichheit in der Regierung, am Arbeitsplatz und im Gesundheitswesen sowie die Rechte von LGBTQ-Menschen zu fördern. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. (AFP)

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