Trump hat sie aus der Fed entlassen: US-Notenbankerin Lisa Cook klagt gegen ihre Kündigung

Lisa Cook, Direktorin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), hat eine Klage gegen ihre Entlassung durch den US-Präsidenten Donald Trump eingereicht. Das berichteten am Donnerstag übereinstimmend mehrere US-Medien. Den Berichten zufolge fordert Cook, dass sie unverzüglich wieder eingestellt werden sollte, da das Weiße Haus nicht befugt sei, die Entlassung anzuordnen.

Bereits am Mittwoch hatte der TV-Sender CNBC berichtet, dass eine Klage seitens Cook kurz bevorstehe. Cook hatte den prominenten Washingtoner Anwalt Abbe Lowell eingeschaltet, der eine Klage ankündigte. Lowell erklärte, Trump fehle die Befugnis, Cook aus der politisch unabhängigen Fed zu entlassen: Sein Versuch, sie zu feuern, der sich allein auf ein Empfehlungsschreiben stütze, entbehre jeder sachlichen oder rechtlichen Grundlage.

Die Klage, die beim US-Bezirksgericht für den District of Columbia eingereicht wurde, bereite den Weg für „einen wegweisenden Rechtsstreit mit nachhaltigen Auswirkungen für die US-Notenbank“, schreibt die „New York Times“.

Die unabhängige Notenbank wird von Trump seit Monaten heftig attackiert. Der US-Präsident möchte ihm loyale Direktoren ernennen und eine Senkung der Zinssätze erwirken. In der Klage würden laut „NYT“ neben Trump auch die Notenbank und ihr Vorsitzender Jerome Powell als Beklagte aufgeführt.

Das US-Gesetz erlaubt die Abberufung eines amtierenden Direktoriumsmitglieds nur aus einem wichtigen Grund. Der Präsident hatte am Montag die Entlassung Cooks wegen des Vorwurfs des Hypothekenbetrugs verkündet und damit Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank ausgelöst. Cook, die erste afroamerikanische Frau im Direktorium der Federal Reserve, bestreitet die Vorwürfe. (Tsp/Reuters)