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Ein US-Flugzeug mit Migranten aus Venezuela, die aus den USA abgeschoben werden, landet am 11. April 2025 nahe der Hauptstadt Venezuelas, Caracas.

© REUTERS/LEONARDO FERNANDEZ VILORIA

Trump-Regierung hat „halluziniert“: US-Richter ordnet an, 12.000 Flüchtlinge in die USA aufzunehmen

Der US-Bezirksrichter Jamal Whitehead widerspricht der Trump-Regierung und wirft ihr vor, vorige richterliche Anordnungen „umdichten“ zu wollen.

Stand:

Ein US-Richter hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump zur Aufnahme von 12.000 Flüchtlingen angewiesen. Mit seinem Urteil stellte der Bezirksrichter Jamal Whitehead am Montag die Entscheidung eines Berufungsgerichts vom März klar, wonach die US-Regierung das Flüchtlingsaufnahmeprogramm zwar aussetzen darf, jedoch weiterhin Flüchtlinge mit bereits geplanten Einreisen in die USA aufnehmen muss.

Die US-Regierung hatte erklärt, nur 160 Flüchtlinge aufzunehmen, die eine Einreise binnen zwei Wochen nach dem Aussetzen des Aufnahmeprogramms im Januar geplant hatten.

Whitehead warf der Trump-Regierung vor, das Urteil des Berufungsgerichts nach ihren Vorstellungen auszulegen. Um zu demselben Schluss wie die Regierung zu kommen, brauche es „nicht nur ein Lesen zwischen den Zeilen“, sondern ein „Herbei-Halluzinieren eines neuen Textes, der dort einfach nicht steht“, hieß es in seinem Urteil.

Wenn das Berufungsgericht die Aufnahme von Flüchtlingen auf 160 hätte reduzieren wollen, hätte es das explizit getan, erklärte der Richter. Das Gericht werde „das ergebnisorientierte Umdichten einer richterlichen Anordnung, die eindeutig sagt, was sie sagt, nicht akzeptieren“.

Whitehead hatte das Dekret der US-Regierung, mit der das Aufnahmeprogramm ausgesetzt worden war, im Februar blockiert, war jedoch von dem Berufungsgericht überstimmt worden. Mehrere US-Menschenrechtsorganisationen hatten zuvor gegen das Dekret geklagt. Die Aufnahme als Flüchtling war bis zuletzt einer der wenigen legalen Wege zur US-Staatsbürgerschaft. Trumps Vorgänger, US-Präsident Joe Biden, hatte die Eignungskriterien ausgeweitet, um auch Menschen einzubeziehen, die vor den Auswirkungen des Klimawandels fliehen. (AFP)

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