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Trumps kuriose Telefonate mit Kindern zum Fest: „Du willst keine saubere, schöne Kohle als Geschenk?“ – Kind: „Nein!“
Seit 70 Jahren trackt das US-Militär an Heiligabend den Rentierschlitten mit den Geschenken. Traditionell beteiligt sich der Präsident an der Norad-Hotline – so auch der Amtsinhaber, auf trumpsche Weise.
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Seit 1955 können sich Kinder und Erwachsene darüber informieren, wo der Weihnachtsmann sich gerade befindet – und ob er es rechtzeitig zur Bescherung schafft. Das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad, das normalerweise nach feindlichen Flugobjekten Ausschau hält, und die Internetseite Flightradar 24 sind dem bärtigen Mann auf der Spur.
Traditionell nimmt auch der US-Präsident an der jährlichen Telefonhotline teil und spricht mit Kindern. An Heiligabend beteiligten sich auch Donald Trump und First Lady Melania. In goldverzierten Sesseln in ihrer Residenz in Mar-a-Lago in Florida in der Nähe eines Weihnachtsbaums sitzend, unterhielten sie sich 20 Minuten mit Kindern.
US-Medien wie der Sender CNN und das Portal „Axios“ berichten, einige der Kommentare des Präsidenten an die Kinder während der Telefonate seien allerdings weniger traditionell gewesen.
Weißt du, der Weihnachtsmann neigt dazu, ein wenig cherubisch zu sein.
US-Präsident Donald Trump zu einer Achtjährigen
So fragte ein zehnjähriger Junge aus Oklahoma den Präsidenten, wie man die Bewegungen des Weihnachtsmanns verfolgen könne. „Wir verfolgen den Weihnachtsmann auf der ganzen Welt“, sagte Trump zu Jasper in Tusla.
„Wir wollen sicherstellen, dass er nicht infiltriert wird, dass wir keinen bösen Weihnachtsmann in unser Land einschleusen“, sagte der Republikaner, der eine harte Migrationspolitik verfolgt.
Trump weiter: „Aber wir haben herausgefunden, dass der Weihnachtsmann gut ist, dass der Weihnachtsmann euch liebt, dass der Weihnachtsmann Oklahoma genauso liebt wie ich. Wisst ihr, Oklahoma war bei der Wahl sehr gut zu mir, deshalb liebe ich Oklahoma. Verlass Oklahoma niemals, OK?“ Jasper sagte: „Okay.“
Als Nächstes war ein achtjähriges Mädchen aus North Carolina dran. „Du klingst so schön und süß! Du klingst so klug“, sagte der Präsident zu Savannah, die fragte: „Wird der Weihnachtsmann böse, wenn wir ihm keine Kekse hinstellen?“

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„Er wird nicht wütend werden“, antwortete Trump, nachdem er Savannah gebeten hatte, ihre Frage zu wiederholen. „Aber ich glaube, er wird sehr enttäuscht sein. Weißt du, der Weihnachtsmann neigt dazu, ein wenig cherubisch zu sein. Weißt du, was cherubisch bedeutet? Er ist nicht gerade schlank.“
Trump, der insgesamt sechs Telefonate führte, sprach dann mit einer weiteren Achtjährigen, diesmal aus Kansas. Amelia sagte, sie wolle nicht, dass der Weihnachtsmann ihr Kohle als Geschenk bringt. Trump, der sich für den Ausbau des Bergbaus einsetzt und die Pachtverträge für Offshore-Windprojekte ausgesetzt hat, antwortete: „Du meinst saubere, schöne Kohle.“
Norad-Telefonaktion hat in den USA lange Tradition
Er entschuldigte sich, sagte aber, er „musste das tun“ und fügte hinzu: „Kohle ist sauber und schön, bitte vergiss das auf keinen Fall. Aber du willst keine saubere, schöne Kohle, oder?“ Amelias Antwort: „Nein!“
Begonnen haben soll die Aktion am 24. Dezember 1955 mit einem Versehen. Ein kleines Mädchen wählte die Telefon-Hotline des Weihnachtsmannes, die in der Zeitungsanzeige eines Kaufhauses abgedruckt war. Da die Telefonnummer aber einen Zahlendreher aufwies, landete sie direkt beim streng geheimen Telefonanschluss von Colonel Harry Shoup, damals Einsatzleiter der US-Luftverteidigung. Geistesgegenwärtig wies er seine Mitarbeiter an, auf dem Radar nach Hinweisen auf Santa Claus zu suchen.
Mit einem Augenzwinkern und viel Fantasie, aber trotzdem ernsthaft, helfen jährlich inzwischen mehr als 1000 uniformierte Mitarbeitende und Zivilpersonen dabei, die Neugier ungeduldiger Kinder in aller Welt mit Live-Updates über die Position von Santa Claus zu stillen und gleichzeitig das Geheimnis um die Legende des Weihnachtsmannes zu bewahren.
Santa sei der „beste Pilot und Logistiker aller Zeiten“, sagt Norad-Pressesprecher John Ingle dem Evangelischen Pressedienst. Dabei sei die Energie und Freude des Weihnachtsmannes ungebrochen, auch wenn er schon sehr alt sei. (lem)
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