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Jamieson Greer

© IMAGO/TT/IMAGO/Magnus Lejhall/TT

Übrige Zollsätze „unter Dach und Fach“: Verlängern USA und China ihre Zollpause? US-Vertreter optimistisch

Eine aktuell geltende Zollpause der zwei weltgrößten Volkswirtschaften könnte verlängert werden. Die US-Zölle für rund 70 andere Staaten werden sich voraussichtlich wohl nicht mehr ändern.

Stand:

Die USA setzen nach Aussagen ihres Handelsbeauftragten Jamieson Greer auf eine mögliche Verlängerung der Zollpause mit China. Konfrontiert mit der Aussage einer Journalistin des Senders CBS News, dass nach Angaben der Chinesen die bisherige Frist vom 12. August verschoben werde, sagte er: „Das ist etwas, worauf wir hinarbeiten.“

China würde das wollen, sagte Greer in dem am Freitag aufgezeichneten Interview, das nun ausgestrahlt wurde. Man arbeite an einigen technischen Fragen und spreche mit US-Präsident Donald Trump darüber. „Ich denke, es geht in eine positive Richtung.“ Er wolle Trump nicht vorgreifen, aber glaube nicht, dass irgendjemand wolle, dass die Zölle wieder auf mehr als 80 Prozent steigen würden.

Die USA und China hatten sich Anfang der Woche in ihrem Handelsstreit zunächst nicht auf eine mögliche Verlängerung der Zollpause festgelegt. Nach zweitägigen Gesprächen in Stockholm ließen sie offen, ob die Pause noch einmal verlängert wird. Falls nicht, läuft sie am 12. August aus.

Greer hatte nach den Gesprächen zunächst mit Blick auf die Zollpause gesagt, man werde mit Trump sprechen, ob es sich um etwas handle, das er machen wolle. Chinas Handelsbeauftragter Li Chenggang hatte laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua gesagt, dass sich beide Seiten weiterhin für eine „fortgesetzte Verlängerung“ der Zollpause einsetzen werden.

Zölle für die übrigen Handelspartner sollen kommen

An den ab kommendem Donnerstag angekündigten Zöllen für dutzende weitere Handelspartner der USA wird es nach Angaben seiner Regierung voraussichtlich keine wesentlichen Änderungen mehr geben. Die neuen Zollsätze stünden „so gut wie fest“, sagte der US-Handelsbeauftragte Greer. Es werde wahrscheinlich in den „kommenden Tagen“ keine Änderungen mehr an diesen Sätzen geben.

Zwar wollten Minister aus einigen Ländern weiter mit der US-Regierung über die Zölle reden, sagte Greer. Aber mit den angekündigten Importaufschlägen seien nun „wirklich die Konturen des Zollplans des Präsidenten“ zu sehen.

Ähnlich äußerte sich der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats im Weißen Haus, Kevin Hassett. Zwar würden in den kommenden Tagen die Gespräche mit einigen Handelspartnern weitergehen, sagte er dem Sender NBC News. Das Gros der Zollsätze sei jedoch „mehr oder weniger unter Dach und Fach“. Auf die Frage, ob Trump die Zollsätze bei negativen Reaktionen der Finanzmärkte noch revidieren könnte, sagte Hassett: „Das würde ich ausschließen, denn das sind die endgültigen Deals.“

Betroffen von den Zollerhöhungen ist auch die Europäische Union. Für die meisten EU-Einfuhren in die USA soll ab Donnerstag ein Zollsatz von 15 Prozent gelten. Dieser Satz ist das Ergebnis von Verhandlungen mit der EU-Kommission, Trump hatte den Europäern zuvor mit Zöllen von 30 Prozent gedroht. (dpa, AFP)

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