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Persönlich begegneten sich Trump und Putin zuletzt in Alaska. (Archivbild)

© Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Ukraine-Krieg: Trump kündigt Treffen mit Putin in Budapest an

Mitte August traf Trump den Kremlchef in Alaska. Es war die erste Begegnung eines amtierenden US-Präsidenten mit Putin seit mehr als vier Jahren. Nun soll ein weiteres Treffen folgen - in Ungarn.

Stand:

US-Präsident Donald Trump will sich im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs mit Kremlchef Wladimir Putin in der ungarischen Hauptstadt Budapest treffen. Dies kündigte er nach einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten auf der Plattform Truth Social an. Einen Zeitpunkt nannte Trump zunächst nicht, sagte dann später aber, dass das Treffen „wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen“ stattfinden könnte. 

Kommende Woche soll es nach seinen Worten zunächst ein Treffen hochrangiger Regierungsvertreter geben. Auf US-Seite werde Außenminister Marco Rubio die Gespräche leiten. Der Ort dafür müsse noch festgelegt werden.

Das Telefonat mit Putin nannte Trump „sehr produktiv“. Es sei dabei auch um die US-Handelsbeziehungen zu Russland nach einem Ende des Ukraine-Kriegs gegangen. Er sei überzeugt, dass der „Erfolg im Nahen Osten“, also das Waffenruhe-Abkommen nach zwei Jahren Gaza-Krieg, in den Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs helfen werde.

Kreml warnt erneut vor Tomahawk-Lieferungen

Der Berater Putins, Juri Uschakow, bestätigte Gespräche über ein neues Gipfeltreffen. Trump habe Budapest vorgeschlagen und Putin habe dem sofort zugestimmt. Putin habe in dem Gespräch wiederholt, dass die diskutierte Bereitstellung amerikanischer Tomahawk-Marschflugkörper für die Ukraine die Situation auf dem Schlachtfeld nicht ändern werde. Gleichzeitig würde dies den US-amerikanisch-russischen Beziehungen und den Aussichten auf eine friedliche Lösung „wesentlichen“ Schaden zufügen.

Vorher hatte der in die Gespräche mit den USA einbezogene Moskauer Sondergesandte Kirill Dmitrijew auf der Plattform X geschrieben: „Der nächste Gipfel kommt bald“. Parallel dazu reagierte Ungarns Regierungschef Viktor Orban prompt und schrieb ebenfalls auf X: „Wir sind bereit!“ 

Rolle Selenskyjs unklar

In Trumps Ankündigung war nicht die Rede davon, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in irgendeiner Weise eingebunden werden soll. Der US-Präsident schrieb nur, dass er mit dem Ukrainer am Freitag im Weißen Haus über sein Telefonat mit Putin sprechen werde. 

Selenskyj will bei seinem Besuch in Washington von Trump eigentlich die Freigabe für den Verkauf von Tomahawk-Marschflugkörpern an sein Land bekommen, die eine hohe Reichweite haben. Finanziert werden könnte der Deal durch Nato-Partner. Der Kreml warnte die US-Regierung nachdrücklich vor einer solchen Lieferung. Russlands Ex-Präsident und Sicherheitsrats-Vizechef Dmitri Medwedew deutete gar eine mögliche Gegenreaktion mit Atomwaffen an. Das geplante Gespräch Trumps mit Putin könnte nun neue Dynamik in das Treffen bringen.

Alaska-Gipfel brachte keine Ergebnisse

Das letzte persönliche Treffen von Trump und Putin liegt rund zwei Monate zurück. Der US-Präsident hatte den Kremlchef im August im US-Bundesstaat Alaska empfangen. Es war die erste Begegnung eines amtierenden US-Präsidenten mit Putin seit mehr als vier Jahren. Nach der russischen Invasion im Februar 2022 herrschte unter Trumps demokratischem Amtsvorgänger Joe Biden weitgehend Funkstille - die USA wurden zum wichtigsten Unterstützer der ukrainischen Verteidiger.

Greifbare Ergebnisse im Hinblick auf eine schnelle Friedenslösung im Ukraine-Krieg brachte der Gipfel in Alaska nicht. Trump hatte zudem immer wieder ein Dreier-Treffen Putin-Selenskyj-Trump ins Spiel gebracht - doch dazu kam es bislang nicht.

Sprecherin: Trump hält Putin-Selenskyj-Treffen für möglich

Auf die Frage, ob Trump weiterhin glaube, Putin und Selenskyj an einen Tisch bringen zu können, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt: „Ich denke, er hält es für möglich.“ Zunächst gehe es nun darum, das Treffen mit Rubio und der russischen Seite zu planen und die Zusammenkunft in Budapest vorzubereiten.

Nach dem Alaska-Gipfel hatte Leavitt auf Nachfrage von Journalisten noch erklärt, Putin habe einem Treffen mit Selenskyj zugestimmt. Diesmal äußerte sie sich vorsichtiger: Der Kremlchef habe einem Treffen mit Trump zugestimmt, sagte sie. Auf die Frage, was geschehen müsse, damit Putin auch zu einem Gespräch mit Selenskyj bereit wäre, antwortete sie: „Darauf möchte ich nicht eingehen.“

© dpa-infocom, dpa:251016-930-171657/5

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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