
© Imago/Richard B. Levine
US-Haushaltsstreit trifft Bürger: Millionen Amerikaner können im Shutdown doch auf Lebensmittelgeld hoffen
Der Streit um das Budget zwischen Demokraten und Republikanern wirkt sich immer stärker auf den Alltag aus. Es geht auch um Nahrung. Eine Bundesrichterin setzt der Trump-Regierung eine Frist.
Stand:
Millionen Amerikaner können nach dem angedrohten Wegfall ihrer Lebensmittelhilfe wegen des Shutdowns nun doch wieder Hoffnung schöpfen. Eine Bundesrichterin in Massachusetts schrieb in einer Anordnung, dass eine solche Aussetzung des Programms durch die US-Regierung rechtswidrig sei. Milliardenrücklagen, die früher extra für den Notfall aufgebaut worden waren, müssten eingesetzt werden.
Sie ordnete an, dass die Regierung dem Gericht bis Montag mitteilen müsse, ob sie zumindest reduzierte Leistungen für November genehmigen werde.
Streit erreicht für Trump einen sensiblen Punkt
Das Landwirtschaftsministerium hatte mitgeteilt, dass ab dem heutigen Samstag die Unterstützung wegen des Shutdowns nicht mehr gezahlt werden könne.
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Der Kongress muss einen neuen Haushalt oder Übergangshaushalt beschließen. Die Fronten zwischen Demokraten und Republikaner sind aber verhärtet. Der Shutdown läuft seit dem 1. Oktober, dadurch stehen Regierungsgeschäfte zum Teil still. Es fließt kein frisches Geld.
Der Streit ist für US-Präsident Donald Trump an einem sensiblen Punkt angekommen. Denn mit der Einschränkung würden immer mehr Amerikaner in ihrem Alltag die Folgen des Shutdowns zu spüren bekommen, unabhängig davon, ob sie Angestellte der Regierung sind oder nicht. Die Folgen wären beim täglichen Essen spürbar – am Küchentisch.
Das Supplemental Nutrition Assistance Program (Snap) unterstützt Haushalte mit geringerem Einkommen finanziell beim Kauf von Lebensmitteln. Diese Hilfe gibt es seit 1964. Monatlich geht es laut Gerichtsdokument um rund 8,2 Milliarden Euro, die das Programm derzeit nach Regierungsangaben rund 42 Millionen der insgesamt rund 340 Millionen Amerikanern zur Verfügung stellt. Die Leistungen werden auf Bezahlkarten gebucht, mit denen dann im Lebensmittelgeschäft eingekauft werden kann.
Trump sprich von Verzögerungen bei Auszahlung
Trump machte klar, dass es selbst dann zu Verzögerungen bei der Auszahlung des Geldes durch die Bundesstaaten kommen werde, wenn man jetzt sofortige Anweisungen erhalte. US-Medien zufolge blieb unklar, wann im November die Hilfe an die Empfänger ausgezahlt werden könnte.
Der Fall wird vor dem Bundesgericht in Massachusetts weiter verhandelt, die von Bundesstaaten beantragte einstweilige Verfügung ist weiter in Bearbeitung. Geklagt hatten unter den mehr als 20 Bundesstaaten vor allem solche mit demokratischen Gouverneuren. Vereinzelt sind mit Vermont und Nevada Bundesstaaten mit republikanischen Gouverneuren darunter. Die Richterin geht davon aus, dass die Kläger im Hauptverfahren einen Erfolg gegen die US-Regierung verbuchen werden.
US-Medien berichteten, dass nur kurz nach der Anordnung ein weiterer Bundesrichter in Rhode Island in einer mündlichen Verfügung zu einem ähnlichen Schluss gekommen sei und eine Aussetzung der Lebensmittelhilfe für rechtswidrig ansehe.
Trump versuchte es nach Bekanntwerden der beiden Richteraussagen auf der Plattform Truth Social mit einer Art Rolle vorwärts. Zwar seien die Regierungsanwälte nicht der Ansicht, dass man die Befugnis habe, das Snap-Programm mit bestimmtem Geld, das der Regierung zur Verfügung stehe, zu bezahlen. Er habe allerdings angewiesen, per Gericht anzufragen, so schnell wie möglich zu klären, wie man Snap rechtlich finanzieren könne. (dpa)
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