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Zwei Rohöltanker liegen weiterhin vor Anker auf dem Maracaibo-See in der Nähe von Maracaibo im Bundesstaat Zulia in Venezuela.

© AFP/ALEJANDRO PAREDES

USA erwägen Reaktion: Maduro lässt Öl-Tanker von Kriegsschiffen eskortieren

Venezuela schickt seine Marine mit Handelsschiffen aufs Meer, nur Stunden nachdem Trump eine Blockade angekündigt hat. Rund 40 Prozent der venezolanischen Öltanker stehen offenbar bereits unter US-Sanktionen.

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Venezuelas Regierung soll ihre Marine angewiesen haben, Schiffe mit Erdölprodukten aus den Häfen zu eskortieren. Das berichtet die „New York Times“. Damit könnte das Risiko einer Konfrontation mit den Vereinigten Staaten steigen, nachdem Präsident Donald Trump eine Blockade der venezolanischen Ölindustrie angeordnet hatte.

Mehrere Schiffe hätten zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen die Ostküste des Landes unter Marinegeleit verlassen, wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der „New York Times“ mitteilten. Die Schiffe seien nur wenige Stunden nach Trumps Ankündigung, sanktionierte Öltanker, die Geschäfte mit Venezuela machen, zu blockieren, ausgelaufen.

Die Schiffe – beladen mit Harnstoff sowie Petrolkoks und anderen Erdölprodukten – hätten den Hafen von José in Richtung asiatischer Märkte verlassen. Die venezolanische Regierung habe das militärische Geleit als Reaktion auf Trumps Drohungen verhängt, heißt es in dem Bericht.

Die eskortierenden Schiffe würden nicht auf der aktuellen Liste der von den USA sanktionierten Schiffe erscheinen, weshalb unklar sei, ob sie Trumps Blockade unterliegen könnten, heißt es. Trump hatte am Dienstag erklärt, er konzentriere sich auf Öltanker, die gegen US-Handelssanktionen verstoßen hätten.

Ein US-Beamter habe dem Bericht zufolge mitgeteilt, Washington sei sich der Eskorte bewusst und erwäge verschiedene Vorgehensweisen, habe jedoch abgelehnt, Details zu nennen.

Venezuela bezeichnet Trumps Ankündigung als „groteske Drohung“

Venezuelas staatlicher Ölkonzern PDVSA hatte am Mittwoch in einer Stellungnahme erklärt, dass Schiffe im Zusammenhang mit seinen Operationen weiterhin „mit voller Sicherheit, technischer Unterstützung und operativen Garantien in legitimer Ausübung ihres Rechts auf freie Schifffahrt“ fahren würden. Die mit PDVSA verbundenen Tanker führten ihre Fahrten „in legitimer Ausübung des Rechts auf freie Schifffahrt und freien Handel“ fort, teilte der Konzern mit.

Venezuelas Regierung hatte Trumps Ankündigung als eine „groteske Drohung“ und einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht bezeichnet. Das Land werde in strikter Übereinstimmung mit der UN-Charta handeln und „in perfekter Einheit von Bevölkerung, Militär und Polizei“ seine Rechte und sein Staatsgebiet auf friedlichem Wege verteidigen.

Rund 40 Prozent der Tanker, die in den vergangenen Jahren venezolanisches Rohöl transportiert hatten, seien laut Samir Madani, Mitbegründer von TankerTrackers.com, unter US-Sanktionen gestellt worden, schreibt die „New York Times“.

US-Soldaten hatten vergangene Woche einen nach Kuba fahrenden sanktionierten Tanker mit fast zwei Millionen Barrel venezolanischen Rohöls beschlagnahmt – eine erhebliche Eskalation in Trumps Konflikt mit Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, dessen Regierung den Großteil ihrer Einnahmen aus Ölexporten bezieht.

Maduro habe auf die Beschlagnahme mit Wut reagiert und geschworen, die Ölexporte um jeden Preis aufrechtzuerhalten, heißt es in dem Bericht. (bef/AFP)

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