
© AFP/THOMAS SAMSON
Vor der Küste Venezuelas: US-Militärjet kollidiert beinahe mit Passagierflugzeug
Der Pilot einer JetBlue-Maschine musste am Freitag ein Ausweichmanöver fliegen, um nicht mit einem Militärjet zusammenzustoßen. Die US-Streitkräfte prüfen den Vorfall.
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Ein Passagierflugzeug der US-Fluggesellschaft JetBlue ist vor der Küste Venezuelas nur knapp einem Zusammenstoß mit einem US-Militärjet entgangen. Der Pilot der JetBlue-Maschine Airbus A320 musste am Freitag ein Ausweichmanöver fliegen, wie aus einer Aufzeichnung des Funkverkehrs hervorgeht, die von der Webseite liveatc.net erfasst und am Montag bekannt wurde.
Der JetBlue-Flug 1112 war demnach vom Karibikstaat Curacao abgeflogen und befand sich etwa 64 Kilometer vor der Küste Venezuelas, als der Airbus A320 die Begegnung mit dem Jet der Air Force meldete.
„Wir hätten hier oben fast eine Kollision in der Luft gehabt“, sagte der Jetblue-Pilot demnach. Der Militärjet sei nur wenige Meilen vom Airbus entfernt auf gleicher Höhe geflogen. „Sie flogen direkt in unserer Flugbahn. Sie haben ihren Transponder nicht eingeschaltet. Das ist ungeheuerlich.“ Der Air Force Jet sei dann in den venezolanischen Luftraum eingedrungen.
US-Streitkräfte bestätigen Vorfall
Das Südkommando der US-Streitkräfte (Southcom) teilte am Montag mit, es sei sich des Vorfalls bewusst. Dieser werde geprüft. „Die Flugzeugbesatzungen sind hochqualifizierte Fachleute, die in Übereinstimmung mit den geltenden Verfahren und Luftraumanforderungen operieren“, hieß es in einer Erklärung. Sicherheit habe oberste Priorität.
JetBlue teilte am Montag ebenfalls mit, Sicherheit habe für das Unternehmen höchste Priorität. Die Besatzung sei für solche Situationen geschult. Der Vorfall sei den Bundesbehörden gemeldet worden, und man werde sich an jeder Untersuchung beteiligen.
Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Die US-Regierung hat ihre Militärpräsenz in der südlichen Karibik verstärkt. Präsident Donald Trump versucht, Venezuelas Staatschef Nicolas Maduro aus dem Amt zu drängen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern gelten als so angespannt wie seit Jahren nicht mehr.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte Fluggesellschaften bereits im November vor einer „potenziell gefährlichen Situation“ beim Überfliegen Venezuelas gewarnt und zur Vorsicht geraten. Wichtige Airlines aus aller Welt haben ihre Flüge nach Venezuela wegen der zunehmenden Spannungen eingestellt. Die FAA wollte sich am Montag zunächst nicht zu dem Vorfall äußern. (Reuters)
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