
© dpa/Lino Mirgeler
Wegen Cyberangriff vor drei Jahren: Auswärtiges Amt bestellt Chinas Botschafter ein
Eine Cyberattacke auf das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie ordnet das Außenministerium staatlichen Akteuren aus China zu. Peking solle das künftig unterlassen, fordert Berlin.
Stand:
Das Auswärtige Amt hat Chinas Botschafter in Deutschland zum ersten Mal seit 1989 einbestellt. Grund ist ein Cyberangriff im Jahre 2021.
Eine umfassende Analyse der Nachrichtendienste habe ergeben, dass der Angriff gegen das in Frankfurt am Main ansässige Bundesamt für Kartographie und Geodäsie „chinesischen staatlichen Akteuren“ zugeordnet werden könne, sagte ein Außenamtssprecher am Mittwoch in Berlin. Die chinesischen Hacker seien erfolgreich aus den BKG-Systemen gedrängt worden.
Das Bundesamt, das Geodaten zur Verfügung stellt, nehme eine wichtige Funktion ein, auch für Einrichtungen der kritischen Infrastruktur – dazu zählen beispielsweise Energieversorger, Wasserwerke und Verkehrsunternehmen.
Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, erklärte, die Angreifer hätten sogenannte Verschleierungsnetzwerke genutzt. Davon spricht man, wenn Hacker für eine Attacke Geräte in Privathaushalten und Unternehmen nutzen, um ihre Spuren zu verschleiern.
Die Bundesregierung verurteile den Cyberangriff „auf das Schärfste“ und fordere Peking auf, „derartige Handlungen zu unterlassen und zu unterbinden“. (AFP, Reuters, dpa)
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