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Wolodymyr Selenskyj auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

© dpa/Efrem Lukatsky

Wegen Korruptionsvorwürfen: Selenskyj entlässt Chefs der Rekrutierungsbüros

Sämtliche Leiter der für die militärische Rekrutierung zuständigen Regionalbüros hat Selenskyj entlassen. Die Stellen will er nun mit vom Geheimdienst überprüften Soldaten nachbesetzen.

Stand:

Wegen Korruptionsvorwürfen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj alle Leiter der für die militärische Rekrutierung zuständigen Regionalbüros entlassen. Das System solle von Menschen geleitet werden, „die genau wissen, was Krieg ist, und warum Zynismus und Bestechung in Kriegszeiten Hochverrat sind“, schrieb Selensky am Freitag im Onlinedienst Telegram.

Nach einer Inspektion durch Staatsanwaltschaft, Anti-Korruptionsbehörden und den Geheimdienst SBU seien 112 strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden, teilte der ukrainische Präsident weiter mit. Verstöße habe es unter anderem in den Regionen Donezk, Poltawa, Winnyzja, Odessa und Kiew gegeben.

Für seine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen hatte Kiew überall im Land Ukrainer über regionale Büros für den Militärdienst rekrutiert. Die dortigen Korruptionsfälle „stellen eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Ukraine dar und untergraben das Vertrauen in staatliche Institutionen“, erklärte die ukrainische Präsidentschaft in einem gesonderten Statement.

Für die Neubesetzung der Posten solle der Armeechef laut Empfehlung des Nationalen Sicherheitsrats Soldaten auswählen, die über Kampferfahrung verfügten und von den Geheimdiensten überprüft worden seien, teilte die Präsidentschaft mit.

Die Absetzung der Leiter der Rekrutierungsbüros verdeutlicht erneut die Bemühungen der Ukraine, konsequenter gegen Korruption und Bestechung vorzugehen. Die Europäische Union hat Anti-Korruptions-Reformen zu einer Bedingung für den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt gemacht. (AFP)

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