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US-Präsident Donald Trump spricht während einer Unterzeichnungszeremonie im Oval Office des Weißen Hauses.

© dpa/Alex Brandon

Weißes Haus verschärft Attacken gegen Sender: Trump drängt auf Kurswechsel bei CNN – und nutzt dafür den Übernahmestreit um Warner

Die US-Regierung verschärft ihre Angriffe auf CNN, Präsident Trump drängt auf den Verkauf des Senders. Im Zuge des Bieterkampfs um dessen Mutterkonzern Warner hofft er auf einen Führungswechsel.

Stand:

Der Nachrichtensender CNN ist US-Präsident Donald Trump schon lange ein Dorn im Auge. Nun hat auch seine Regierung ihre verbalen Angriffe auf CNN deutlich intensiviert. Steven Cheung, Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, bezeichnete den Sender auf X als „Chicken News Network“ – „chicken“ im Sinne von „feige“.

Anlass war laut Cheung, dass CNN den Trump-Berater Stephen Miller nicht zu einem Interview eingeladen habe. US-Vizepräsident JD Vance teilte den Beitrag und forderte, CNN müsse „wichtige Stimmen unserer Regierung“ zu Wort kommen lassen.

Zusätzliche Schärfe erhielt der Konflikt durch einen Post des offiziellen Regierungsaccounts „Rapid Response 47“, der CNN-Korrespondentin Kaitlan Collins beschuldigte, keine Journalistin, sondern ein „Sprachrohr der Demokratischen Partei“ zu sein.

Politischer Hintergrund: Bieterkampf um Warner Bros. Discovery

Die verschärften Attacken stehen im Zusammenhang mit dem laufenden Milliarden-Bieterstreit um Warner Bros. Discovery (WBD), zu dem auch CNN gehört.

Netflix hatte eine Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts für rund 83 Milliarden Dollar vereinbart. Die TV-Sender – einschließlich CNN – sollen dabei in ein neues, eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden.

Paramount Skydance legte kurz darauf ein höheres Gegenangebot über rund 108 Milliarden Dollar für den gesamten Konzern vor. Unter den Investoren von Paramount ist auch Affinity Partners, die Firma von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner.

Trump drängt auf Verkauf von CNN

Trump fordert, dass CNN zwingend den Besitzer wechseln müsse – entweder gemeinsam mit dem gesamten Konzern oder separat. Er machte deutlich, dass die aktuelle CNN-Führung seiner Ansicht nach nicht weitermachen dürfe.

Das Logo am Zentrum des TV-Senders CNN in Atlanta.

© dpa/AP/Mike Stewart/Archiv

CNN verbreite „Gift“ und „Lügen“, behauptete er. Besonders missfällt ihm die Vorstellung, dass die derzeitige Senderführung durch eine Netflix-Transaktion gestärkt werden könnte.

Einfluss auf die Übernahmeprüfung

Der Deal um Warner Bros. Discovery wird voraussichtlich vom Justizministerium geprüft, und Trump kündigte an, sich persönlich in die Entscheidung einzubringen. Dabei brachte er auch den hohen Marktanteil von Netflix als mögliches wettbewerbsrechtliches Problem ins Spiel.

Netflix und Warner geben sich indes weiterhin zuversichtlich, ihre Vereinbarung erfolgreich abschließen zu können. Paramount betont derweil, CNN im Fall einer Übernahme vollständig integrieren zu wollen. (AFP/dpa/Tsp)

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