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Wie kommt Putin nach Budapest?: Bulgarien würde Kremlchef Überflug zu Gipfel erlauben
Das nächste Gipfeltreffen zwischen dem US-Präsidenten und dem russischen Machthaber soll in Ungarns Hauptstadt stattfinden. Eigentlich ist der EU-Luftraum aber für russische Flugzeuge gesperrt.
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Als eine der ersten Maßnahmen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine sperrten im Februar 2025 gleich mehrere europäische Länder ihren Luftraum für alle russischen Flugzeuge. Wenig später trat ein EU-weites Verbot in Kraft. Aber nun signalisiert das EU-Land Bulgarien, dass es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Überflug erlauben will, sollte er denn zu einem geplanten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump nach Budapest reisen.
„Wenn Bemühungen zum Erzielen von Frieden gemacht werden, (und) falls die Bedingung dafür ist, dass es ein Treffen gibt, dann ist es am logischsten, dass ein solches Treffen auf machbare Weise ermöglicht wird“, sagte der bulgarische Außenminister Georg Georgiew laut einem Bericht des Staatsradios in Sofia am Rande des EU-Ministerrats für Allgemeine Angelegenheiten in Luxemburg.
Zugleich drückte Georgiew laut der türkische Nachrichtenagentur AA Bulgariens Unterstützung für das kommende, 19. Sanktionspaket aus, mit dem die EU die russische Wirtschaft weiter drosseln will.
Mehrere Flugrouten von Moskau nach Budapest
Putin müsste nicht über Bulgarien nach Budapest fliegen, denn nur eine der möglichen Flugrouten führt von Moskau über das Schwarze Meer, Bulgarien und Serbien. Andere mögliche Routen liegen nördlicher – zu überfliegende Länder wären in dem Fall Belarus, Polen, die Slowakei, Deutschland und Tschechien.
Neben dem Flugverbot gibt es ein weiteres organisatorisches Problem. 2023 erließ der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen Putin. Hintergrund dafür sind die Deportationen ukrainischer Kinder nach Russland. Ungarn müsste Putin daher eigentlich verhaften, auch da das Land derzeit Mitglied des IStGH ist. Doch der ungarische Außenminister Peter Szijjarto hat einer Verhaftung des Kremlchefs bereits eine Absage erteilt.
Ein Termin für die Zusammenkunft zwischen Putin und Trump steht noch nicht fest. Ihr jüngstes Treffen in Alaska brachte keinen Waffenstillstand. Nach wie vor greift Russland die Ukraine täglich an. (dpa/Tsp)
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