
© AFP/Barbara Debout
Zentralafrikanische Republik: Abstimmung über neue Verfassung
In dem afrikanischen Staat findet ein Referendum statt. Präsident Touadéra könnte eine dritte Amtszeit anstreben.
Stand:
Die Bewohner:innen der Zentralafrikanischen Republik haben am Sonntag über eine neue Verfassung abgestimmt, unter der Präsident Faustin-Archange Touadéra eine dritte Amtszeit anstreben könnte. Rund 1,9 Millionen Menschen waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Vorläufige Ergebnisse werden innerhalb von acht Tagen erwartet, das endgültige Ergebnis wird nach Angaben der Wahlbehörde Ende August veröffentlicht.
Der Vorschlag für eine neue Verfassung sieht unter anderem vor, die Amtszeit des Präsidenten von fünf auf sieben Jahre zu verlängern. Zudem soll die Beschränkung von zwei Amtszeiten aufgehoben werden. Kritiker werfen Touadéra vor, „Präsident auf Lebenszeit“ bleiben zu wollen. Die wichtigsten Oppositionsparteien, Organisationen aus der Zivilgesellschaft und bewaffnete Rebellengruppen haben zum Boykott des Referendums aufgerufen.
Russischer Einfluss wird stärker
Es gibt keine zuverlässigen Umfragen zum Ausgang der Abstimmung. An einer Zustimmung zur neuen Verfassung besteht jedoch kaum Zweifel. Präsident Touadéra hatte angekündigt, Russland und Ruanda würden die Sicherheitskräfte bei der Abstimmung „unterstützen“. Der Einfluss beider Staaten auf die Zentralafrikanische Republik hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Auch die russische Söldnertruppe Wagner ist in dem Land aktiv.
Die Zentralafrikanische Republik mit ihren 5,5 Millionen Einwohnern ist einer der ärmsten Staaten der Welt. Das Land hat bereits mehrere Putsche erlebt. (AFP)
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