zum Hauptinhalt
14.04.2024, USA, Scottsdale: Eine Demonstrantin hält ein Schild während einer Kundgebung gegen das Abtreibungsurteil. Hunderte von Menschen gingen am Sonntag auf die Straße, nachdem der Oberste Gerichtshof von Arizona am Dienstag ein fast vollständiges Abtreibungsverbot aus dem Jahr 1864 wieder in Kraft gesetzt hatte. Foto: Xuguang Sui/XinHua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Xuguang Sui

Zu späte Hilfe wegen Abtreibungsgesetz : Schwangere Frau in den USA stirbt nach Komplikationen

In Georgia sind Abtreibungen nach der sechsten Woche wieder verboten. Eine junge Amerikanerin tat es woanders und starb nach einer Notoperation. Aktivistinnen erheben schwere Vorwürfe – auch gegen Ex-Präsident Trump.

Stand:

Der Tod einer Frau in den USA nach Komplikationen infolge eines Schwangerschaftsabbruchs ist einem Bericht zufolge auf das restriktive Abtreibungsgesetz im Bundesstaat Georgia zurückzuführen.

Die 28-jährige Amber Nicole Thurman habe im August 2022 aufgrund der Rechtslage zu spät medizinische Hilfe bekommen, berichtete die US-Rechercheplattform Propublica. Sie berief sich auf Angaben eines Ausschusses des Bundesstaates, der den Fall untersucht hatte. Es handelt sich laut Propublica um den ersten offiziell als „vermeidbar“ eingestuften Todesfall im Zusammenhang mit einer Abtreibung in den USA.

Thurman hatte nach der Einnahme einer Abtreibungspille eine seltene Komplikation entwickelt. Sie starb während einer Notoperation. Nach Einschätzung des Ausschusses nahmen die Ärzte zu spät einen mutmaßlich lebensrettenden Eingriff vor, hieß es in dem Propublica-Bericht. In Georgia war kurz zuvor ein Gesetz verabschiedet worden, das die Ausschabung der Gebärmutter unter Strafe stellte und nur wenige Ausnahmen vorsah. Ärzte warnten, dass die Vorgaben vage und schwer zu interpretieren seien.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Amber wäre noch am Leben, wenn (Ex-Präsident) Donald Trump und (Georgias Gouverneur) Brian Kemp das Abtreibungsverbot nicht durchgesetzt hätten“, sagte die Aktivistin Mini Timmaraju von der NGO Reproductive Freedom for All. „Sie haben Blut an ihren Händen.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

In Georgia und 21 weiteren US-Bundesstaaten waren restriktive Abtreibungsregelungen in Kraft getreten, nachdem der Supreme Court im Juni 2022 das seit fast 50 Jahren geltende landesweite Recht auf Abtreibung abgeschafft und die Zuständigkeit für das Abtreibungsrecht in die Hände der Bundesstaaten gelegt hatte.

Thurman war wegen des in Georgia geltenden Verbots von Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche in den Bundesstaat North Carolina gereist, um dort einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. In den Tagen nach der Einnahme der Abtreibungspille traten jedoch Komplikationen auf und sie musste in Georgia in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Ärzte diagnostizierten eine akute Sepsis. Doch trotz der raschen Verschlechterung ihres Gesundheitszustands warteten sie 17 Stunden, bevor sie die Ausschabung der Gebärmutter vornahmen. Thurman starb während der Operation. „Sie starb im Krankenhaus, umgeben von medizinischem Personal, das ihr Leben hätte retten können“, schrieb die feministische Autorin Jessica Valenti im Onlinedienst X. „Das ist das Ergebnis der Abtreibungsverbote.“ (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })