Kultur: Animalische Kontaktaufnahme / Von Mario Wirz
Für Egbert Hörmann Vogel undefinierbar zwitschert aufs Handy Maulwurf schickt alle fünf Minuten SMS Hirsche röhren auf dem AB (oder Elche) Auf dem zweiten AB monologisiert ein Kakadu In meiner Mailbox newsletters aus dem Regenwald Zwei Faxe vom Dackel aus der Nachbarschaft Auf einen Brief vom Braunbär warte ich schon lange Auch das Eichhörnchen hat seit Ewigkeiten nicht mehr angerufen Es wird Zeit dass man sich mal wieder persönlich trifft Der Dichter und Erzähler Mario Wirz, 1956 in Marburg an der Lahn geboren, feiert morgen seinen 50. Geburtstag.
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Für Egbert Hörmann
Vogel undefinierbar
zwitschert aufs Handy
Maulwurf schickt
alle fünf Minuten SMS
Hirsche röhren auf dem AB
(oder Elche)
Auf dem zweiten AB
monologisiert
ein Kakadu
In meiner Mailbox
newsletters
aus dem Regenwald
Zwei Faxe vom Dackel
aus der Nachbarschaft
Auf einen Brief
vom Braunbär
warte ich schon lange
Auch das Eichhörnchen
hat seit Ewigkeiten
nicht mehr angerufen
Es wird Zeit
dass man sich mal wieder
persönlich trifft
Der Dichter und Erzähler Mario Wirz, 1956 in Marburg an der Lahn geboren, feiert morgen seinen 50. Geburtstag. Der ausgebildete Schauspieler lebt seit 1988 in Berlin. Wir entnehmen das obenstehende Gedicht seinem Gedichtband „Sturm vor der Stille“, der vor wenigen Wochen im Berliner Aufbau-Verlag erschienen ist. (155 S., 17,90 €) Der Band enthält ausschließlich Widmungs- und Gedenkgedichte – mit Adressaten, die von seinem verstorbenen Freund, dem Schriftsteller Detlev Meyer, bis zu Persönlichkeiten wie Georgette Dee oder Rosa von Praunheim reichen. Eine Sammlung seiner Gedichte aus den Jahren 1981 bis 2002 ist vor drei Jahren unter dem Titel „Sieben Leben hat die Woche“ als Taschenbuch erschienen.
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