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Kultur: Ärger um die schönen Mischwesen

US-Museum gibt einzigartige Skulpturen in die New Yorker Asien-Auktionen

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Die besten Stücke der New Yorker AsienAuktionen nächste Woche kommen direkt aus dem Museum. Die Albert Knox Art Gallery, ein Museum in Buffalo im Staat New York, verkauft Kunst aus ihren Beständen, darunter die Stars der Sotheby’s-Auktionen: Shiva, der hochmütige Gott, ist für 3 bis 4 Millionen Dollar in der Auktion indischer Kunst zu haben. Die Schätzung für die südindische Skulptur aus der Chola-Periode (11. Jhd.) liegt weit über jedem Vergleichspreis, und der Grund ist einfach: „Dies ist die wichtigste indische Skulptur, die je auf dem Markt war“, so Experte Anu Gosh Mazumdar. Ähnlich schätzt sein chinesischer Kollege Joe-Hynn Yang eine große Steinchimäre aus dem Museum ein: „Ich hatte noch nie so etwas in den Fingern“, behauptet er angesichts des fauchenden Mischwesens mit Flügeln und Hörnern. Das Ungeheuer bewachte im 6. Jahrhundert das Mausoleum eines chinesischen Mandarins in der Provinz Nanjing: Nun kostet es 1,5 bis 2,5 Millionen Dollar. Amerikanische Museen dürfen das. Sie nutzen den starken Kunstmarkt zur Sanierung ihrer Kassen, tragen Schulden ab, planen Neubauten oder stocken, wie Buffalo, ihre Anschaffungsfonds auf – für die gefragte Contemporary Art. Europäischen Museumsleuten macht so etwas Gänsehaut. Aber auch in New York sind nicht alle froh: Nie hat ein Museumsverkauf solche Proteste ausgelöst. Doch den heißen Markt für Ostasiatika können solche Trophäen nur anheizen. Käufer aus dem Osten werden sich solche Gelegenheiten nicht entgehen lassen. mth

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