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Galerie: Gary Stephan bei Kienzle

Könnte ein Zimmer sein. Mit Couch, Tisch und Spitzendecke und einem Bild im Bild. Oder sind es drei Bilder? Gary Stephan malt die Dinge im präzisen Ungefähren.

Mit geometrischen Formen, Raum und Fläche auslotend. „Painting of Paintings“ führt direkt ins künstlerische Denken des 1942 geborenen Amerikaners, der seit vier Jahrzehnten die Malerei über Malerei und die Selbstreferenzialität in der Kunst mit subtiler Ironie paraphrasiert und in seinen stärksten Bildern Abstraktion und Gegenständlichkeit neu definiert. Die Welt, ein Konjunktiv. Auch die Möglichkeiten der Malerei hat Stephan dekliniert, sein Farb- und Formvokabular immer wieder verändert. Nach seinen Erfolgen der siebziger Jahren wandelte sich der Stil, wurde ätherisch und gefällig. In den USA geriet er in Vergessenheit.

Mit rätselhaften Zwischenformen und spannenden Raumbezügen knüpft Stephan nun an die malerische Frische der frühen Zeit an, ohne sich zu wiederholen. Clement Greenbergs Diktum der „heimatlosen Gegenständlichkeit“ führt er damit ad absurdum. Denn der unkonventionelle Blick bietet der Gegenständlichkeit eine neue Heimat. Könnte abstrakt sein. Ist aber im Realen verankert.

Ganz ohne Wenn und Aber ist Jochen Kienzle einmal mehr eine lohnende Wiederentdeckung geglückt. mino

Galerie Kienzle und Gmeiner, Bleibtreustr. 54; bis 10. Oktober, Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 11–16 Uhr. Während des Art Forums: Do–So 14–21.30 Uhr.

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