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Köln: Markus Lüpertz enthüllt Kirchenfenster

Zwei Kirchenfenster nach Entwürfen des Malers Markus Lüpertz sind in der Kölner Pfarrkirche Sankt Andreas enthüllt worden. "Ich sehe die Fenster jetzt in der Kirche zum ersten Mal und ich muss sagen: Ich bin hingerissen", betonte Lüpertz, Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, bei der Enthüllung.

Die Fenster waren für den südlichen Machabäer-Chor des romanischen Gotteshauses angefertigt worden und zeigen den Leidensweg Christi und der alttestamentarischen Machabäer. Es gebe kaum einen schöneren Ort für Kunstwerke, weil die Kirche ja einen "Ewigkeitsanspruch" habe, sagte Lüpertz. Die beiden Kirchenfenster, die von dem Förderverein für romanische Kirchen vorfinanziert wurden, gehören zu einem Zyklus von insgesamt zwölf Fenstern in zwei Chören, die der Künstler gestalten wird.

Die Kosten für die Herstellung in Höhe von über einer Million Euro sollen vollständig durch Spenden finanziert werden. Das erste Fenster wurde Ende 2005 in dem Machabäer-Chor eingesetzt. Der Zyklus soll im Mai 2008 vollständig sein, während der nördliche Marien-Chor Ende des kommenden Jahres eingeweiht werden soll. Die drei zwölf Mal vier Meter großen Kirchenfenster stellen die Thematik Qual und Erlösung dar und machen den Zusammenhang zwischen Judentum und Christentum deutlich. Die Originalfenster der Kirche wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Das Fenster als "Tor zum Himmel"

Lüpertz, der seit 1988 Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie ist, hatte für die Kirchenfenster Bleiverglasung gewählt. Er habe lange darüber nachgedacht, wie er ein Kirchenfenster gestalten solle, sagte Lüpertz. "Das Glasfenster ist für mich ein Tor zum Himmel", erklärte der zum katholischen Glauben konvertierte Künstler, der sich selbst als "bibelfest" bezeichnete. Deshalb sei ihm die klassische Idee des Glasfensters wichtig gewesen. Gerhard Richter habe im Kölner Dom dagegen eine "schöne und attraktive" Lösung geschaffen, die im Modernen geblieben sei. "Ich versuche mit einer ganz beständigen Form von traditionellen Glasfenstern zu provozieren", sagte Lüpertz.

Dass es die "Konfrontation" der beiden Kirchenfenster nahe des Kölner Hauptbahnhofs gebe, finde er gut. Im Sommer 2008 wird Lüpertz seine Rektorenstelle an der Kunstakademie aus Altersgründen niederlegen. In Berlin wolle er dann "die ideale Akademie" gründen, in der sich Künstler und Schüler, die bereit sind zu zahlen, begegnen, kündigte der 66-Jährige an. (dm/dpa)

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