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Die diesjährigen Bayreuther Festspiele starten am 25. Juli mit einem neuen "Lohengrin".

© dpa

Bayreuther Festspiele: Es gibt noch Tickets für Wagner - aber das Festival bleibt "überbucht"

... und Valery Gergiev und Anna Netrebko gastieren 2019: Letzte Neuigkeiten vom Grünen Hügel vor der Saisonpremiere am Mittwoch mit "Lohengrin".

Die dringlichste Frage in Bayreuth lautet zur Zeit: Wer inszeniert den nächsten "Ring" im Jahr 2020? Castorfs "Ring" ist fast schon Geschichte, komplett war er 2017 zum letzten Mal zu sehen, dieses Jahr gibt's als Derniere-Auskoppelung die "Walküre", dirigiert von Plácido Domingo. Aber bei der traditionellen Pressekonferenz zum Festspiel-Start an diesem Dienstag ließ Festspiel-Intendantin Katharina Wagner die Frage offen.

Wagner, die zum zehnten Mal die Festspiele leitet, verriet lediglich, dass 2019 Anna Netrebko zwei Mal als Elsa im "Lohengrin" auftreten und Valery Gergiev die dann neue „Tannhäuser“-Inszenierung unter Regie von Tobias Kratzer dirigieren wird. Die Titelpartie singt Stephen Gould, der in diesem Jahr den Tristan verköpert, in Katharina Wagners eigener Inszenierung, die am Freitag wiederaufgenommen wird. Gergiev ist Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und leitet das Mariinsky Theater in St. Petersburg, in Bayreuth hat der russische Maestro bisher noch nicht dirigiert. Auch Anna Netrebko tritt zum ersten Mal im Wagner-Festspielhaus auf.

Derweil bestätigte der Geschäftsführer des Festivals, Holger von Berg, dass Interessenten auch noch kurzfristig Karten für das Festspielhaus bekommen könnten. Das läge nicht am schwindenden Interesse, die Tickets seien nach wie vor heiß begehrt, das Festival "mehrfach überbucht". Aber die Festspiele seien bereit, bei guter Begründung Tickets zurückzunehmen. Damit wolle man diese Karten dem Schwarzmarkt vorenthalten, sagte von Berg. Außerdem kündigte er an, dass die Preisklassen umgestaltet werden. Bisher gibt es 43 Preisgruppen, es sollen 11 werden. Die Preisspanne von 11 bis 320 Euro soll jedoch gleich bleiben.

"Uns wurde jeder Wunsch erfüllt", sagt Bühnenbildner Neo Rauch

Am Mittwoch um 16 Uhr werden die diesjährigen Bayreuther Festspiele in Anwesenheit von Kanzlerin Angela Merkel mit einer Neuinszenierung des "Lohengrin" eröffnet. Regie führt Yuval Sharon, Christian Thielemann dirigiert. Bühnenbild und Kostüme stammen von dem Künstlerpaar Neo Rauch und Rosa Loy. Die Titelpartie singt der polnische Tenor Piotr Beczała, der kurzfristig für Roberto Alagna eingesprungen ist. Als Elsa von Brabant tritt Anja Harteros auf.

Dirigent Christian Thielemann, die Künstlerin Rosa Loy, der Künstler Neo Rauch und rechts außen Regisseur Yuval Sharon erzählen auf der Pressekonferenz in Bayreuth von der Neu-Inszenierung des "Lohengrin".
Dirigent Christian Thielemann, die Künstlerin Rosa Loy, der Künstler Neo Rauch und rechts außen Regisseur Yuval Sharon erzählen auf der Pressekonferenz in Bayreuth von der Neu-Inszenierung des "Lohengrin".

© dpa/Kathrin Zeilmann

Die Probenzeit sei konzentriert und erfolgreich gewesen, sagte Katharina Wagner. Das Team, das für „Lohengrin“ verantwortlich ist, zeigte sich am Vortag der Premiere in bester Stimmung - obwohl Alagna erst vor rund drei Wochen abgesagt hatte. Ein so kurzfristiger Wechsel „gelingt nur, wenn alle die Nerven bewahren“, sagte Dirigent und Musikdirektor Christian Thielemann. Neo Rauch und Rosa Loy, die um ersten Mal im Musiktheater arbeiten, sind ebenfalls zufrieden: „Uns wurde jeder Wunsch erfüllt“, sagte Rauch.

Die "Lohengrin"-Premiere gibt's auch in vielen Kinos, ab 18 Uhr

Und die Inszenierung selbst? Sharon, der von Thielemann als „Sonnenschein vom Dienst“ bezeichnet wurde, gab einen kurzen Einblick.  „Wir schaffen gemeinsam eine Traum-Atmosphäre auf der Bühne“, sagte er.. Es sei gelungen, die märchenhafte Farbe des Stücks zu treffen, doch auch gesellschaftliche Kritik darin zu zeigen.

Als Premierengäste werden neben der Kanzlerin und zahlreichen Kabinettsmitgliedern auch der tschechische und der niederländische Ministerpräsident erwartet. Angekündigt sind auch die Schauspieler Udo Wachtveitl („Tatort“), Francis Fulton-Smith („Dr. Kleist“) und Günter Maria Halmer. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lädt anschließend zu einem Staatsempfang.

Wer statt unbequemer Festspielhaus-Bänke bei meist hohen Temperaturen in Bayreuth die Premiere lieber im bequemen Kinosessel sehen will, kann dies in zahlreichen Kinos in Deutschland tun. In Berlin laden etwa das Delphi und das International, das Cubix am Alexanderplatz, das CineStar Sony-Center und das Cinemaxx am Potsdamer Platz zur Leinwand-Premiere des "Lohengrin", leicht zeitversetzt ab 18 Uhr. dpa/Tsp

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